Politik
ZiB-Star Armin Wolf sagt, wann Doskozil SPÖ-Chef wird
Der Führungsstreit in der SPÖ hat einen neuen Höhepunkt erreicht. "ZiB 2"-Anchor Armin Wolf hat sich aus diesem Anlass in der Partei umgehört.
Die "Zeit im Bild 2" am Montag war gleich in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Nach der roten Wahl-Schlappe in Kärnten und den dadurch wieder aufflammenden Führungsdiskussionen stellte sich Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner den Fragen von Armin Wolf. Dabei gab sie sich ungewohnt angriffig.
In Richtung Doskozil sagte sie klar: "Stopp der internen Diskussion, der Selbstbeschäftigung in der Öffentlichkeit. Immer nur Schießen hinter dem Vorhang hervor, schadet der Partei." Dieser konterte tags darauf gegenüber "Heute" giftig: "Auch eine Reaktion auf die öffentlichen Angriffe der Bundesparteivorsitzenden erübrigt sich. Alle Verantwortungsträger sind jetzt gefordert, unsere Freundinnen und Freunde in Salzburg zu unterstützen."
Rendi-Attacken in ZiB 2 – so reagiert Doskozil im SPÖ-Fight >>
Allgemeine Ratlosigkeit
Die Fronten scheinen verhärtet, die Situation verzwickt. Wie kommt die SPÖ da wieder raus? Eine klare Antwort fällt selbst dem Polit-Experten Armin Wolf schwer. Er hat im Rahmen der Vorbereitung auf sein Interview mit zahlreichen Parteifunktionären telefoniert – und gibt nun auf Twitter Einblick in die Stimmung innerhalb der Partei.
Ihm zufolge herrscht in der Partei vor allem eines: "Allgemeine Ratlosigkeit." Doch es herrsche weitgehender Konsens darüber, dass Doskozil ein aussichtsreicher Spitzenkandidat wäre. Auch von Kritikern Rendi-Wagnern gäbe es zähneknirschendes Lob für das Stehvermögen, dafür auch von Unterstützern Kritik an Strategie, Personalauswahl, Kommunikation und Beratungsresistenz.
Rendi und Dosko "unversöhnlich"
Auch Doskozil gegenüber sei die Partei aber sehr kritisch, es mangele an Loyalität, Teamfähigkeit und der klaren Strategie. "Klar ist: Rendi-Wagner & Doskozil sind unversöhnlich", urteilt Wolf. Hält Rendi-Wagner durch und werden die Umfragen wieder besser, werde wohl sie auch Spitzenkandidatin bei der Nationalratswahl sein.
Wenn aber die Umfragen weiterhin so schlecht bleiben, "hat Doskozil gute Chancen, weil auch seine Gegner ihm zutrauen, mit ihm könne die SPÖ Erster werden". Das "Faymann-Lager" rund um Doris Bures würde das skeptisch sehen. Allerdings gibt es auch keine Alternativen.
Spitzt sich der Streit nun also zu? Von Armin Wolf gibt es hier ein klares Nein: "Bis zur Salzburger Landtagswahl wird nun mal gar nichts passieren." Das dortige Ergebnis der SPÖ unter Doskozil-Fan David Egger könnte sogar beiden Seiten helfen. "Aber auch dann ist die Klärung nur vertagt."
