Wintersport

ORF-Experte Knauß: "Die Klebe-Idioten habe ich satt"

Im ÖSV-Abfahrtsteam gibt es mit Julian Schütter einen leidenschaftlichen Klimaschützer. Hans Knauß kennt den Vegetarier gut. 

Martin Huber
Hans Knauß: "Es ist gut, dass sich Junge Gedanken machen."
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Gepa

"Mir taugen andere Typen", sagt Ski-Ikone Hans Knauß im "Heute"-Gespräch auf ÖSV-Abfahrer Julian Schütter angesprochen.  

Schütter hat im Ski-Weltcup und im ÖSV einen Exotenstatus. Der 24-jährige Steirer ist überzeugter Vegetarier und Klimaschützer. "Ich mache mir Sorgen um die Zukunft, vor allem, was das Klima betrifft. Das bereitet mir manchmal wirklich mentale Schwierigkeiten", sagte er dem "Kurier".

"Ich kenne den Julian gut", meint Knauß mit seinem spitzbübischen Grinsen im Gesicht zu "Heute". "Er kommt ja aus meiner Heimat. Der Julian fährt mit dem Zug zum Skitraining. Oder er ruft meinen Bruder an, dass er ihn mit dem Auto mitnimmt. Er ist wirklich ein völlig anderer Typ wie es wir alle waren. Ich bin froh, wenn spezielle, neue Typen daherkommen." 

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    In der goldenen ÖSV-Ära von Knauß gab es keinen Vegetarier im Erfolgsteam. "Da hat jeder Fleisch gegessen. Ich sage es ganz ehrlich, für mich gehört Fleisch auch heute zur gesunden Ernährung dazu."

    Knauß weiter: "Aber der Julian liegt im Trend von vielen jungen Leuten, die gerade anderes beweisen wollen. Es ist gut, dass sich Junge Gedanken machen, wie es weitergeht. Früher war das anders, da haben sich Junge nichts geschissen. Ich war so einer. Auch heute bin ich oft rustikal gestrickt. Aber ich verschließe mich der neuen Generation nicht. Nur die Klebeidioten habe ich satt. Die brauche ich nicht."

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      Der Ski-Weltcup auf schmalen weißen Schneebändern und grünen Wiesen rundherum lässt auch ORF-Experte Knauß nicht kalt.

      "Mir geht es nicht gut. Ich gebe es offen zu und sage das auch. Ich habe es in meiner Karriere öfters erlebt auf weißen Schneebändern ins Tal runter zu rasen, aber dieser Winter ist ganz hart. Bild ist das kein gutes, das wir abgeben. Kein Athlet ignoriert das."

      Knauß gibt zu, dass er Angst um den Skisport hat. "Ja. Ich mache die Augen auf, höre mir alles an, was Experten über die Zukunft sagen. Die Richtung ist klar: Den Skisport wird es in höhere Gebiete drängen. Es wird schwieriger. Wir werden uns ändern müssen. Die ganze Gesellschaft muss sich ändern und wir sind ein Teil davon.“

      ÖSV-Abfahrer Julian Schütter: überzeugter Vegetarier und Klimaschützer
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      Julian Schütter besitzt kein Auto, ihm reicht das Klimaticket. Die  CO2-Emissionen, die er im Winter als Rennläufer verursacht, dokumentiert er, um am Saisonende Kompensationszahlungen an Greenpeace zu leisten. 

      In Beaver Creek fuhr Schütter im Super-G auf Platz 18 – sein bisher bestes Resultat. Dass der Ski-Tross am Ende der Saison noch einmal nach Nordamerika fliegt, stört ihn.

      Knauss sieht das anders: "Wir fahren ja einen Weltcup. Mit Betonung auf Welt. Der Ski-Zirkus ist verglichen mit der Formel 1 oder Tennis relativ wenig unterwegs." 

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