Wirtschaft
ORF muss TV-Angebot ändern – Sender droht jetzt das Aus
Der ORF muss den Sparstift ansetzen und sein TV-Programm massiv umstellen – das könnte auch das Aus von ORF SPORT+ bedeuten. Die Hintergründe.
Eine Haushaltsabgabe für alle wird die GIS-Gebühr ablösen, das scheint fix. Offen ist die Höhe, Medienministerin Susanne Raab (ÖVP) hat ja einen Österreicher-Rabatt versprochen. Aber schon jetzt ist klar: Große Ersparnisse sind nicht wirklich zu erwarten!
Programmentgelt Derzeit beträgt das Programmentgelt für zwei Monate netto 18,59 Euro (mit zehn Prozent Umsatzsteuer 20,45 Euro). Künftig könnten es netto knapp unter 17 Euro sein. Das wäre eine Ersparnis von etwa 1,6 Euro alle zwei Monate.
ORF wird billiger
Umsatzsteuer weg? Es wird aber auch diskutiert, die 10 Prozent Umsatzsteuer auf das Programmentgelt zu streichen. Das würde weitere 1,60 Euro Ersparnis alle acht Wochen bringen. Kommen sowohl Entgeltsenkung um 1,6 Euro als auch Entfall der Steuer, erspart man sich im Jahr künftig wohl um die 20 Euro. Aber: An den anderen Abgaben (für Länder etc.) dürfte sich nichts ändern.
Sparkurs ORF-General Roland legt am Montag dem Stiftungsrat seinen Sparplan vor. Bis 2026 müssen bis zu 400 Millionen Euro eingespart werden, möglich wäre etwa das Aus von ORF SPORT+ – und eine solche Einstellung stößt vor allem der FPÖ sauer auf.
"Zu Tode sparen"
"ORF SPORT+ ist ein für Österreichs Breiten- und Nischensport wichtiges Angebot des ORF und auch in der Bewusstseinsbildung und Heranführung zu sportlicher Betätigung in den vielen verschiedenen Sportarten von hoher Bedeutung", hatte Ex-ORF-Generaldirektor Wrabetz noch im Jahr 2009 die enorme Signifikanz des Senders unterstrichen.
Gegen das "Zu Tode sparen" oder sogar die Einstellung von ORF SPORT+ sprach sich neben Sport-Austria-Präsident Hans Niessl auch FPÖ-Sportsprecherin Petra Steger aus: "Leider verdichten sich die Gerüchte um die Einstellung des Senders immer mehr."
"Faustschlag ins Gesicht"
Und weiter: "Das endgültige Aus des wichtigsten heimischen Sportsenders wäre ein Faustschlag ins Gesicht eines jeden österreichischen Athleten und eine Herabwürdigung ihrer hart erarbeiteten und hervorragenden Leistungen. Ganz besonders würde es die Randsportarten betreffen, die dann keine mediale Berichterstattung mehr hätten."
Dass der ORF sparen müsse, liege auf der Hand, aber "ORF-Generaldirektor Weißmann sollte besser bei seinen Opernball-Besuchen oder den überaus fürstlichen ORF-Luxuspensionen sparen, anstatt mit solch skurrilen Einsparungsmaßnahmen die sportlichen Leistungen unserer heimischen Athleten so zu diskreditieren", betonte Steger.