Österreich
OPs, Krebs - Wiener Masseur kann kaum noch Miete zahlen
Michael G. (55) hat eine schwere Zeit: In der Pandemie blieben die Kunden aus, 2022 musste der Masseur unters Messer und erhielt eine Krebsdiagnose.
Viele Menschen haben es derzeit u.a. aufgrund der Teuerungen und der Energiekrise nicht leicht. Auch Michael G. (55) wird derzeit von Existenzängsten geplagt. Denn neben finanziellen Nöten belasten den Wiener Masseur auch gesundheitliche Probleme.
"Begonnen hat es schon in der Pandemie. Teilweise durften wir nicht arbeiten, dann blieben viele Kunden aus Angst vor Ansteckung aus. Ich habe viele Kunden aus der Mittelschicht. Durch die Energiekrise und die Teuerungen können sich viele die Massage nicht mehr leisten", erzählt der Wiener im "Heute"-Gespräch.
Arbeitsverbot, Corona und zwei komplizierte Operationen
Michael G. ist schon seit 23 Jahren als selbstständiger Chinesischer Heilmasseur (Tuina) tätig: "Ich bin Einzelunternehmer und hatte immer wenig Eigenkapital. Durch das Arbeitsverbot und die Lockdowns wurden die Reserven aufgebraucht, auch der Überziehungsrahmen meines Kontos ist ausgeschöpft."
Derzeit ist der 55-Jährige im Krankenstand: "2022 hatte ich zwei komplizierte Operationen aufgrund einer sehr seltenen Zwerchfell-Lähmung. Es hat drei Monate gedauert, bis ich wieder richtig atmen konnte. Dann hatte ich Corona, was auch nicht so lustig war, weil ich unter Asthma leide", berichtet der Wiener.
„"Ich habe noch immer wahnsinnige Schmerzen. Ich kann derzeit auf keinen Fall arbeiten und habe sicher noch einen Monat Regeneration vor mir" - Michael G.“
Doch das war noch nicht alles: "Als ich Ende 2022 eine Blasenentzündung hatte und zum Urologen ging wurde eine Prostatabiopsie angeordnet. Das Ergebnis war Krebs", berichtet Michael G. Der Masseur erhielt sehr schnell einen OP-Termin. Der Tumor wurde entfernt, der 55-Jährige erholt sich derzeit noch von dem Eingriff: "Ich habe noch immer wahnsinnige Schmerzen. Ich kann derzeit auf keinen Fall arbeiten und habe sicher noch einen Monat Regeneration vor mir."
Insgesamt mindestens sechs Monate war der Wiener aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme 2022 außer Gefecht gesetzt: "Ich erhalte von der Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen (SVS) 32 Euro pro Tag Krankengeld, also rund 960 Euro. Meine Fixkosten – also Wohnungs- und Praxis-Miete, Sollzinsen, Versicherung, Internet und Handy – belaufen sich auf rund 1.500 Euro", ist Michael G. verzweifelt.
Spendenaktion zur finanziellen Überbrückung
Ein Antrag auf Grundsicherung ist für den Masseur nicht möglich: "Dazu müsste ich meine Gewerbescheine zurücklegen, und das möchte ich nicht." Der Wiener hat daher auf "gofundme" eine Spendenaktion gestartet, fast 3.600 Euro sind schon zusammen gekommen: "Das Geld wird mir zur Überbrückung dienen, bis ich wieder auf den Beinen bin. Denn ich möchte sobald wie möglich wieder arbeiten."