Neue Rolle

Opernstar Sáenz: "Es reicht nicht mehr, gut zu singen"

Sopranistin Serena Sáenz überzeugte bei der gestrigen "Zauberflöte"-Premiere in der Staatsoper an Mozarts Geburtstag als Königin der Nacht.
Sandra Kartik
28.01.2025, 06:00

Sie ist talentiert, zielstrebig und sieht sehr gut aus. Die spanische Sopranistin Serena Sáenz bringt das ganze Paket mit. Als Aushängeschild einer neuen Operndiven-Generation hat sie viel von ihren Vorgängerinnen gelernt. Doch der Beruf verlangt inzwischen auch immer mehr Präsenz abseits der Opernbühne. "Die Konkurrenz ist größer geworden. Es reicht nicht mehr, gut zu singen. Man muss sich richtig vorbereiten", sagt die 30-Jährige im "Heute"-Interview. "Man gewährt einen 360-Grad-Blick in sein Leben und offenbart viel Privates auf Social Media. Man wird stets von allen beobachtet."

Das ist Fluch und Segen zugleich: "Wir leben in einer visuellen Welt. Unsere Gesellschaft ist ständigen Input gewohnt." Am 27. Jänner – just an Wolfgang Amadeus Mozarts Geburtstag – sang Sáenz nun in der Neuauflage von "Die Zauberflöte" die prestigeträchtige Rolle der "Königin der Nacht" in der Wiener Staatsoper.

"Große Herausforderung"

"Es ist eine sehr spezielle Rolle. Es ist ein kurzer Auftritt, zwölf Minuten Musik." Aber die hat der neue Sopran-Superstar für sich nutzen können. Im Vorfeld begegnete sie der Rolle mit reichlich Respekt: "Die richtige Technik macht hundert Prozent der 'Königin der Nacht' aus. Viel Dramatik im Charakter, aber die Stimme muss leicht bleiben. Es ist eine große Herausforderung für mich, und es steht viel auf dem Spiel." Gesungen hat sie die Partie schon davor, allerdings nie in Wien an der Staatsoper, wo die Opernsängerin nun immer häufiger zu bestaunen ist. "Ich liebe das Haus. Sie werden mich heuer noch öfters hier sehen", verspricht sie.

Einem breiteren Publikum wurde die Sängerin im Vorjahr beim Opernball bekannt, den sie gemeinsam mit den großen Stars Elina Garanca und Piotr Beczala eröffnete. In Klassik-Kreisen gilt Sáenz, die bereits mit 13 Jahren ihr professionelles Debüt feierte, längst nicht mehr als Shootingstar, sondern als fixe Größe.

Neues Fitness-Programm für Sänger

Die 30-Jährige hat heuer noch viel vor, nicht nur gesanglich. Neben ihrer musikalischen Ausbildung hat Sáenz Ballett und Modern Dance studiert, sie besitzt außerdem eine Trainerlizenz als Fitness Coach. "Ich starte im Frühling ein neues Programm für Musiker, um auf der Bühne ihr Bestes geben zu können: 'Opera Fit''", verrät sie – ein maßgeschneidertes Sport-Angebot für Kollegen. "Es ist eine Kombination aus Stabilitätsübungen und Bauchübungen mit Schwerpunkt auf der Atmung und Krafttraining. Für Opernsänger sind normale Crunches nicht so gesund. Da biete ich was anderes".

Auf Instagram stellt die sportliche Sopranistin regelmäßig unter Beweis, wie fit sie ist. "Wir Sänger sind wie Athleten. Unser ganzer Körper ist unser Instrument. Deshalb ist es so wichtig, sich gut um ihn zu kümmern."

{title && {title} } sk, {title && {title} } Akt. 28.01.2025, 07:00, 28.01.2025, 06:00
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