Kinder sind zu dick

Online & TV – Dieses Land verbietet Fast-Food-Werbung

Am 1. Oktober tritt in Großbritannien ein TV- und online-Werbeverbot für Junk Food in Kraft. Teil eines Plans zur Eindämmung von Übergewicht bei Kids.

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Online & TV – Dieses Land verbietet Fast-Food-Werbung
Nach den Verordnungen der Regierung wird in zwei Schritten entschieden, ob ein bestimmtes Produkt unter das Verbot fällt.
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Übergewicht ist ein Problem, das bereits (Klein-)kinder und Jugendliche betrifft. Das Problematische daran: Fettleibigkeit ist nicht nur ein kurzfristiges Problem, denn aus fettleibigen Kindern werden in der Regel fettleibige Erwachsene, die ein Leben lang mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben. Daher ist es wichtig, bereits im Kindesalter gegenzusteuern. Großbritannien setzt nun eine gewichtige Maßnahme.

Chips, kohlensäurehaltige Getränke, Schokolade und Fast Food müssen ab nächstem Jahr einen Nährwerttest bestehen, wenn sie im Fernsehen beworben werden sollen. Das Verbot kommt, nachdem die Labour-Partei dem Junk Food den Kampf angesagt hat, um das nationale Gesundheitssystem, den NHS (National Health Service), zu entlasten. Der Schwerpunkt wird von Krankheit auf Prävention verlagert. Neben der Einschränkung von Fernseh- und Online-Werbung sind auch neue Beschränkungen für Fast-Food-Imbisse in der Nähe von Schulen geplant, um die "Geißel der Fettleibigkeit bei Kindern" zu bekämpfen.

Unterschied zwischen Übergewicht und Adipositas/Fettleibigkeit

Übergewicht besteht, wenn die betroffene Person über seinem Normalgewicht liegt. Adipositas (Fettleibigkeit) liegt vor, wenn jemand starkes Übergewicht hat und damit einen krankhaft erhöhten Körperfettanteil. Zur Bestimmung wird meist die Berechnung des Body-Mass-Index (BMI) herangezogen. Liegt dieser über 30, ist man krankhaft fettleibig. Fettleibigkeit kann zu erheblichen Gesundheitsrisiken für eine lange Liste chronischer Krankheiten führen, darunter auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die weltweit zu den häufigsten Todesursachen zählen.

Keine Werbung vor 21 Uhr und Verbot von Online-Werbung

Verordnungen zur Einschränkung der Werbung werden im gesamten Vereinigten Königreich am 1. Oktober 2025 in Kraft treten, was bedeutet, dass viele Chips, Schokolade, zuckerhaltige Getränke und Fast-Food-Produkte nicht mehr vor 21 Uhr im Fernsehen beworben werden dürfen. Auch die bezahlte Online-Werbung wird vollständig verboten.

2-Schritte-Bewertung, was gesund ist und was nicht

Nach den Verordnungen der Regierung wird in zwei Schritten entschieden, ob ein bestimmtes Produkt unter das Verbot fällt. Zunächst muss es in eine von 13 weit gefassten Lebensmittel- und Getränkekategorien fallen, wie z. B. Erfrischungsgetränke, salzige Snacks, Kuchen, Puddings, Pizzen und Fertiggerichte. Wenn das Produkt in den Anwendungsbereich fällt, wird ein Algorithmus - das "Nährstoffabfrage-Modell" - angewendet, der Punkte für ungesunde Nährstoffe vergibt und Punkte für gesündere abzieht. Ein Getränk, das einen Punkt oder mehr erreicht, und Lebensmittel, die vier Punkte und mehr erreichen, gelten als fett-, zucker- und salzreich und würden unter das Verbot fallen.

Für ein Lebensmittelunternehmen, z. B. einen Chips-Hersteller, bedeuten die Vorschriften, dass einige seiner Produkte unter das Verbot fallen würden, während für andere Produkte weiterhin geworben werden könnte.

Weitere Maßnahmen folgen

Neben der Einführung des Fernsehverbots plant die Regierung, die Vorschriften gegen die Ansiedlung von Fast-Food-Läden in der Nähe von Schulen zu verschärfen. Weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der Fettleibigkeit werden in einem neuen 10-Jahres-Plan für Gesundheit enthalten sein, der für 2025 erwartet wird. Die Präventionskampagne der Regierung wird auch neue Gesetze zur Eindämmung des Rauchens umfassen.

Auf den Punkt gebracht

  • Ab dem 1 Oktober 2025 tritt in Großbritannien ein Verbot für TV- und Online-Werbung von Junk Food in Kraft, um Übergewicht bei Kindern zu bekämpfen
  • Neben der Werbeeinschränkung plant die Regierung auch strengere Vorschriften für Fast-Food-Läden in der Nähe von Schulen und weitere Maßnahmen im Rahmen eines neuen 10-Jahres-Plans zur Gesundheitsprävention
red
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