Coronavirus
Omikron-Hotspot in Mödling im Süden von Wien entdeckt
Ein wichtiger Signalwert im Abwasser der Gemeinde am Rande Wiens wurde überschritten. Es kam zu einer Häufung der Omikron-Fälle in Mödling.
Das Coronavirus verlässt auf viele Wege unsere Körper. Nicht nur beim Niesen, Husten oder Sprechen durch die Luft, sondern auch hintenraus. Deswegen wird schon seit Monaten das Abwasser in Wien und anderen Bundesländern nach Spuren auf SARS-CoV-2 untersucht. Meist lässt sich ein Infektionsherd so frühzeitig erkennen, bevor sich die Positiv-Befunde durch Tests in der Region häufen. Dieses Warnsystem kann auch verschiedene Virus-Varianten erkennen – auch Omikron.
Grenzwert überschritten
Wie der Molekularbiologe Andreas Bergthaler bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein berichtet, seien (fast alle) Kläranlagen in Österreich bisher frei von Omikron. Nur in einer einzigen, sei die kritische Grenzwert überschritten worden: in Mödling, nur wenige Kilometer außerhalb der Stadtgrenze Wiens.
"Am 28. November hatten drei Prozent eines Signals dieser charakteristischen Mutationen für die Omikron-Variante, die wir mit einer neuen bioinformatischen Methode aus dem Abwasser auslesen können", erklärt Bergthaler. "Soweit ich weiß, stimmt das ganz gut überein mit schon bekannten Omikron-Fällen, die aus dem Einzugsgebiet dieser Kläranlage Tage davor gemeldet wurden. Das schauen wir uns gerade näher an".
Omikron-Welle kommt im Jänner
Derzeit sind in Österreich 59 Omikron-Fälle bekannt. Internationale Daten zeigen aber, dass das bald sehr viele mehr sein dürften. Bergthaler rechnet mit einer "massiven Zunahme der Infektionen aufgrund von Omikron in den nächsten Wochen". Der aktuelle Lockdown habe die Ausbreitung etwas dämpfen können, doch "es wird wahrscheinlich – wenn wir den internationalen Daten Glauben schenken – nicht zu verhindern sein, dass wir im Jänner, Februar mit sehr hohen Infektionszahlen aufgrund dieser neuen Variante zu rechnen haben."