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Omikron-Ärztin aus Südafrika: Diese Symptome treten auf
Die Südafrikanerin Angelique Coetzee hat in ihrer Praxis die ersten Omikron-Fälle weltweit behandelt. Was die neue Variante von Delta unterscheidet.
Die neue Variante des Coronavirus beschäftigt Forscher auf der ganzen Welt. Bislang ist noch immer nicht viel über Omikron bekannt. Dass wir heute überhaupt davon wissen, ist auch der südafrikanischen Ärztin Dr. Angelique Coetzee zu verdanken. Sie hat die ersten Fälle der neuen Variante in ihrer Praxis behandelt.
"Geimpfte fühlen sich schon nach 72 Stunden besser"
Sie bestätigt erste Beobachtungen, nach denen die Infektionen in den meisten Fällen eher mild verlaufen. "Wenn man sich den typischen Omikron-Patienten anschaut, dann ist der nach sieben bis 10 Tagen zu 99 Prozent – es gibt immer das eine Prozent – komplett geheilt", so die Vorsitzende des südafrikanischen Ärzteverbands im Interview mit "Servus TV".
Verläuft also eine Infektion mit Omikron anders als mit Delta? In Südafrika ist nach dem Auftreten der neuen Variante die Zahl der Krankenhauseinweisungen von Kleinkindern nach Angaben von Ärzten deutlich gestiegen. "Am Anfang waren es die Jungen", bestätigt Coetzee, "jetzt sind es alle Altersgruppen und die Mehrheit auf den Intensivstationen ist ungeimpft."
Folgende Symptome haben Infizierte
"Die Mehrheit hat Kopf-, Bauch- oder Muskelschmerzen. Man fühlt sich etwa zwei Tage müde, es ist ähnlich einer schweren Grippe, nur dass man kein Fieber hat. Man braucht auch keine Beatmung, auch der Geruchs- und Geschmackssinn bleibt. Geimpfte fühlen sich schon nach 72 Stunden besser", so Coetzee, die seit 30 Jahren eine private Praxis nahe der südafrikanischen Hauptstadt leitet. Bis jetzt habe sie hier auch noch kein Long-Covid gesehen.
Das unterscheidet Omikron von der Vorgänger-Mutation, die Südafrika im Sommer schwer getroffen hat. Am schlimmsten war die Provinz Gauteng betroffen, mit ihrer Metropole Johannesburg.
Doch Österreich ist nicht Südafrika
So einfach lassen sich jedoch die Beobachtungen, welche in Südafrika gemacht wurden, nicht auf Österreich umlegen. Auch wenn dort von weniger Hospitalisierungen als in den vorhergegangenen Wellen gesprochen wird, sei zu bedenken, "dass die meisten in Südafrika mindestens schon einmal Corona hatten und somit mildere Verläufe erwartet werden, genau wie hier bei Geimpften", erklärt der Wiener Molekularbiologe Ulrich Elling.
Unbestritten ist jedoch, dass die Omikron-Welle im Frühjahr auch Österreich treffen wird – die Frage ist nur, wie stark. Laut Prognose-Konsortium könnte "unter pessimistischen Annahmen bereits Anfang Jänner" die fünfte Welle übers Land fegen – inklusive Rekordzahlen bei Neuinfektionen. Doch Simulationsexperte Niki Popper warnt vor verfrühter Panik: "Ich halte nichts davon, irgendwelche Weltuntergänge auszurufen."
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