Abrechnung mit NÖ-Chefin

"Oma gegen rechts": Kickl donnert nach 60er gegen Mikl

Mehr als eine Stunde lang hat FPÖ-Chef Kickl in seiner Aschermittwoch-Rede gepoltert. Eines seiner "Opfer": die niederösterreichische Landeshauptfrau.

Newsdesk Heute
"Oma gegen rechts": Kickl donnert nach 60er gegen Mikl
FPÖ-Chef Herbert Kickl teilte in der Jahnturnhalle ordentlich gegen Mikl-Leitner aus.
Picturedesk, Sabine Hertel

Die Jahnturnhalle in Ried im Innkreis (OÖ) war mit 2.000 Gästen seit Wochen ausverkauft. Für diese gab Heringsschmaus, Brezen – und jede Menge Bier. Schon zum 31. Mal fand der Politische Aschermittwoch der FPÖ statt, zum zweiten Mal mit Herbert Kickl als Parteichef und Hauptredner. 

Spott für Demonstranten

Vor der Halle demonstrierten rund 200 bis 300 Linksaktivisten und die "Omas gegen Rechts" gegen den blauen Event. Schon Kickls "Einpeitscher", Oberösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner, nimmt die ins Visier: "Draußen sind die Omas gegen rechts, hier in der Halle sind die Omas mit Hirn", sagt er unter Applaus und Gelächter des Publikums.

Mikl-Leitner ist jetzt 60 geworden – und auch eine Oma gegen Rechts.
Herbert Kickl
FPÖ-Parteichef beim Politischen Aschermittwoch in Ried im Innkreis

Auch Kickl selbst nimmt Bezug auf die "Omas gegen Rechts": "Das sind meine treuen Wegbegleiter, seit ich Innenminister war. Aber es gibt leider keine Garantie, dass man mit dem Alter gescheiter wird. Davon hätte sonst auch Johanna Mikl-Leitner profitiert."

Die niederösterreichische Landeshauptfrau hatte erst vergangenen Freitag ihren 60. Geburtstag gefeiert. Für Kickl Anlass zum Spott, immerhin hatte die ÖVP-Politikerin eine Koalition im Bund mit der FPÖ unter dem aktuellen Parteichef ausgeschlossen. "Sie ist jetzt 60 geworden – und auch eine Oma gegen Rechts." Auch den passenden "Opa gegen Rechts" hat Kickl schon ausgemacht: ÖVP-Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka."

Attacken gegen Van der Bellen

Doch nicht nur die ÖVP war am Mittwoch im Visier des Ober-Freiheitlichen. Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und er werden keine besten Freunde mehr. Das Staatsoberhaupt hatte schon vor den Aschermittwoch-Reden zur Mäßigung aufgerufen. Für Kickl nichts anderes als "Heuchelei".

Video: "Heute"-Chefredakteur Oistric analysiert Kickl-Rede

Er warf Van der Bellen vor, dass er "Österreich in die Nato hineinmanövrieren will, ohne den Menschen reinen Wein einzuschenken". Und Kickl erinnerte Van der Bellen auch daran, dass der beim Österreich-Besuch von Russlands Präsident Wladimir Putin 2018 noch "stolz auf seine russischen Wurzeln war". "Ich hab schon geglaubt, er setzt sich eine Pelzhaube auf und schießt mit der Kalaschnikow eine Feuersalve in die Luft." 

Auch US-Präsident Joe Biden im Visier von Kickl

Zudem vergesse Van der Bellen gerne, "dass Stimmen für die FPÖ in der Verfassung nicht weniger wert sind als für andere Parteien". Aber das mit dem "lieben Gedächtnis" sei überhaupt "so eine Sache bei Präsidenten", setzte es noch eine Breitseite gegen den amerikanischen Präsidenten Joe Biden: "Ich bin mir nicht sicher, ob Biden noch weiß, dass er Präsident der USA ist."

red
Akt.
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