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Offenbar Hunderte Scheinehen nach Brexit in GB

In Großbritannien dürfte es nach dem Ausscheiden aus der EU vermehrt zu Scheineheschließungen gekommen sein. Das Motiv: Es geht um das Bleiberecht.

Michael Rauhofer-Redl
Viele der zuletzt in Großbritannien geschlossenen Ehen sollen laut BBC-Recherchen Scheinehen sein.
Viele der zuletzt in Großbritannien geschlossenen Ehen sollen laut BBC-Recherchen Scheinehen sein.
Getty Images

Nach dem Brexit zeigten sich die Briten offenbar enorm heiratswillig. Allerdings: Laut BBC-Recherchen handelt es sich in Hunderten Fällen offenbar um Scheinehen. Bisher sei keiner dieser Fälle nachverfolgt worden, berichtete der Sender am Mittwoch. Laut der BBC, die die Zahlen über eine Informationsfreiheitsanfrage erlangt hat, sollen 365 Paare versucht haben, das "EU Settlement Scheme" auszunutzen.

Dieses System ermöglicht EU-Bürgern, die bereits vor dem Brexit in Großbritannien gelebt haben, weitgehend die gleichen Rechte zu wie vor dem Austritt des Landes aus der Europäischen Union. Sie dürfen im Vereinigten Königreich arbeiten, wohnen und das Gesundheitssystem in Anspruch nehmen. Allerdings: Auch Ehepartner jeglicher Nationalität konnten sich in diesem System ebenfalls bewerben und ein solches Bleiberecht gewährt bekommen.

Neuer Geschäftszweig für Banden

In den recherchierten Fällen sollen EU-Bürger Scheinehen mit Nicht-EU-Bürgern eingegangen sein, um ihr Bleiberecht auf diese zu übertragen. In einigen Fällen soll Geld geflossen sein. Nun steht allerdings auch der Verdacht im Raum, dass kriminelle Banden in die Geschehnisse involviert gewesen sein könnten.

Niemand von diesen Scheineheleuten soll der BBC zufolge bisher strafrechtlich verfolgt worden sein und sein Bleiberecht entzogen bekommen haben. Laut dem britischen Innenministerium seien während der zweieinhalbjährigen Corona-Pandemie weniger Fälle solcher Art verfolgt worden sein.

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