Nach FPÖ-Erfolg

ÖVP-Urgestein Erwin Pröll will große Koalition mit SPÖ

Über die Wahl ist der Ex-Landeschef von NÖ wenig begeistert. Der FPÖ traut er keine Regierungsverantwortung zu, einer großen Koalition schon.

Newsdesk Heute
ÖVP-Urgestein Erwin Pröll will große Koalition mit SPÖ
Altlandeshauptmann Erwin Pröll war auch bei der Wahlparty. Das ÖVP-Urgestein würde nicht mit der FPÖ regieren.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Für den noch amtierenden Bundeskanzler, Karl Nehammer, gab es auf der Wahlparty in der Wiener Lichtenfelsgasse noch ein "Frustbier". Dort war auch das ÖVP-Urgestein Erwin Pröll vor Ort.

"Sie werden verstehen, dass ich mich darüber nicht freue", sagt der Altlandeshauptmann über den Wahlausgang gegenüber "noe.orf.at". Man müsse bedenken, dass in den letzten Jahren Krisenmanagement angesagt war. "Und in jeder Krise sammelt sich natürlich ein Protestpotenzial", so Pröll. Dies habe die FPÖ verstanden, auf sich zu vereinen.

Kein Vertrauen in Kickl & Co.

Man könne im Nachinein "natürlich viele kritische Ansatzpunkte sehen". Dass die Freiheitlichen die Krisen besser bewältigt hätten, bezweifelt er: "Aber ich hätte mir angeschaut, wie das in der Republik gelaufen wäre, wenn die FPÖ Verantwortung getragen hätte."

Also kein Blau-Türkis? "Ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich seit meiner Jugend ein Großkoalitionär bin", sagt Pröll. Schon vor Jahrzehnten habe er bemerkt, dass eine große Koalition die großen Probleme ausgezeichnet bewältigte.

Pröll weist auch auf seinen guten Draht zum Ex-SPÖ-Bürgermeister, Michael Häupl, hin: "Und da sage ich Ihnen ganz offen, dass das in der Vergangenheit einfach tragfähig und fruchtbar war". Er möchte keine Empfehlung abgeben: "Aber das ist meine persönliche Meinung und ich glaube, dass letztendlich bei kritischer Durchleuchtung der Situation meine Meinung nicht die schlechteste ist."

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    Leserreporter

    Auf den Punkt gebracht

    • Erwin Pröll, ehemaliger Landeshauptmann und ÖVP-Urgestein, äußert sich enttäuscht über den Wahlausgang und spricht sich gegen eine Regierungsbeteiligung der FPÖ aus
    • Stattdessen plädiert er für eine große Koalition, da er diese als bewährtes Mittel zur Bewältigung großer Probleme ansieht
    red
    Akt.