Politik
ÖVP-U-Ausschuss: Thomas Schmid nicht erreichbar
Die Schlüsselfigur der Enthüllungen rund um die ÖVP, Thomas Schmid, scheint abgetaucht. Seine Ladung zum U-Ausschuss wurde immerhin zugestellt.
Die Protagonisten merkten bereits, dass es eng werden könnte. "Ich habe heute alles gelöscht. Bei WhatsApp. Und noch einmal alles durchsucht und weggeworfen. :-) Genial", schrieb Thomas Schmid, einst Generalsekretär im Finanzministerium, an seine Assistentin.
Doch er hatte auf ein Backup auf seiner Festplatte vergessen. Über kurz oder lang führten die dort gelagerten 300.000 Chat-Nachrichten zu Ermittlungen und Rücktritten eines guten Dutzends ÖVP-Politiker, bis hin zum Bundeskanzler.
Entsprechend zentral ist seine Rolle im deswegen einberufenen Untersuchungsausschuss zu mutmaßlicher Korruption durch ÖVP-Vertreter. Wie die Parlamentsdirektion der "APA" bestätigt, ist er aber nicht erreichbar. Die Ladung Schmids wurde zwar zugestellt, darüber hinaus habe es aber "keine Kontaktmöglichkeit" gegeben.
Kanzler zum Auftakt
Gleich zu Beginn geladen waren ebenfalls die ÖVP-Großspender und Unternehmer Sigfried Wolf und Alexander Schütz. Ersterer steht im Verdacht, sich von Steuernachzahlungen frei interveniert zu haben (es gilt die Unschuldsvermutung). Beide sollen laut "APA" aber auf berufliche Termine im Ausland verwiesen und sich inoffiziell entschuldigt haben.
Der Auftakt am 2. März wird trotzdem nicht minder interessant werden: Eröffnungsgast ist Bundeskanzler Karl Nehammer, er sagte sein Kommen bereits zu. Auch Justizministerin Alma Zadić wird aussagen.