VP-Urgestein nur auf Platz 21
ÖVP-Liste ist da – jetzt fetzen sich die Politiker
Die ÖVP-Bundesliste für die Nationalratswahl birgt einige Überraschungen – so ist der Tiroler Franz Hörl nur 21ter. Er macht seinem Ärger jetzt Luft.
Erst vor kurzem ist sie durchgesickert, schon sorgt die ÖVP-Bundesliste für den Nationalrat schon jetzt für Gesprächsbedarf. Grund: Die Partei wird vermutlich viele Mandate verlieren, das Gerangel um die höchsten Plätze der lukrativen Liste ist groß.
Einige Überraschungen
Erwartungsgemäß führt Bundeskanzler Karl Nehammer die Liste an, gefolgt von Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm und Finanzminister Magnus Brunner. Erst auf Platz sechs und damit nicht sehr prominent folgt Verfassungsministerin Karoline Edtstadler, die allerdings Platz 1 auf der Salzburger Landesliste gereiht wurde und ihr Mandat daher fix hat. Auf Platz sieben kandidiert ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker.
Urgestein Hörl auf Platz 21
Der Tiroler ÖVP-Nationalratsabgeordnete und Partei-Urgestein Franz Hörl liegt weit abgeschlagen auf Platz 21 – das berichtete die "Tiroler Tageszeitung" am Donnerstag.
Im Gespräch mit der Zeitung zeigte sich Hörl frustriert und ging auf den Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle los. Er habe "sein ganzes politisches Gewicht in die Waagschale geworfen – herausgekommen ist eine aussichtslose Position". Er nehme diesen Platz "nur aus Solidarität zur Gesinnungsgemeinschaft und unserem Bundeskanzler an und bedanke mich für den Einsatz von Anton Mattle", ließ der 67-Jährige betont doppeldeutig wissen.
Große Enttäuschung
"Augenscheinlich legt Toni Mattle, wie man der personellen Zusammensetzung auf der Tiroler Landesliste erkennen kann, mehr Wert auf die Expertise ehemaliger Parteimitarbeiter", erklärte Hörl, der auf der Landesliste nicht einmal aufscheint. Er bedauere, dass im nächsten Nationalrat kein Unternehmer bzw. Touristiker auf der Landesliste im Klub vertreten sei.
Hörl monierte weiter: "Ich habe über 40 Jahre lang meiner Gesinnungsgemeinschaft die Treue gehalten und mich in verschiedensten Positionen für diese eingebracht." Bei seiner Kandidatur sei es nie um seine Person gegangen, sondern um "eine schlagkräftige Vertretung der Interessen Tirols auf einem Parkett, dessen Tücken man erst nach einiger Zeit kennt", erklärte er.