"Momente der Frustration"
ÖSV-Star gesteht: "Gab Momente der Zukunftsangst"
ÖSV-Star Katharina Liensberger arbeitete sich mühsam aus der Krise, spricht jetzt auch Gedanken offen an.
Doppel-Weltmeisterin in Cortina 2021, Slalom-Silber und Team-Gold bei den Olympischen Spielen in Peking 2022 – Katharina Liensberger war das strahlende Gesicht des ÖSV-Damenteams, der Star großer Werbekampagnen. Dann folgte ein für viele Fans unerklärlicher Absturz ins tiefe und lang anhaltende Formtief.
Liensberger war auf den Weltcup-Pisten kaum wiederzuerkennen. Auch der Trainerwechsel zum erfolgreichen, aber berüchtigt schroffen Ex-Vlhova-Trainer Livio Magoni brachte nicht den erwünschten Aufschwung. Stattdessen gab es in der letzten Saison die Blitz-Trennung – und endlich erste Signale einer Trendwende.
Liensberger sprach nun im "Kurier" über die Krise, gesteht dabei: "Es hat diese Momente der Frustration gegeben. Auch Momente der Zukunftsangst. Alles andere wäre angesichts der Fakten, die alle Insider kennen, unglaubwürdig."
Der Ski-Weltcup der Damen auf einen Blick
Zwischen den Zeilen ist zu erahnen, dass der heute 27-Jährigen zwischenzeitlich selbst schon der Glauben an die Rückkehr zur alten Form verloren gegangen war. Von ihrer Weltklasse-Verfassung aus dem WM-Jahr ist die Vorarlbergerin noch ein großes Stück entfernt. Aber: Unter Damen-Cheftrainer Roland Assinger geht es für sie wieder aufwärts. Auch das Selbstvertrauen kommt nach und nach zurück.
Assingers Erfolgsrezept? "Wir arbeiten bei Katharina Liensberger nach dem Motto: Weniger ist mehr. Keep it simple." Nach der Überforderung durch zu hohe Ziele nach dem Olympiasieg soll es also in kleinen Schritten wieder zurück an die absolute Weltsitze gehen. Assinger: "Sie ist schon wieder Top 7, da kann es bei ihr schnell gehen. Sie hat die Kugel gewonnen und ist Weltmeisterin. Die Frau kann Skifahren."