Politik
"Österreichweit" – Doskozil macht jetzt Bundes-Ansage
Burgenland-Chef Hans Peter Doskozil machte angesichts der Teuerungskrise am Sonntag bundesweite Ansagen. Er fordert Mindestlohn und Wärmepreisdeckel.
Die Debatte um die Führung der SPÖ nahm zuletzt wieder deutlich Fahrt auf. Pamela Rendi-Wagner sieht sich – einmal mehr – mit Ablösegerüchten konfrontiert und schweigt beharrlich. In das rote Vakuum stößt am Wahlsonntag SP-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Der Burgenländer, dem vitale Interessen am Chefsessel in der Löwelstraße nachgesagt werden, machte auf Instagram tiefgreifende sozialpolitische Ansagen. Spannend: Er betonte, dass sie "österreichweit" zu lesen seien.
"Mindestlohn, Wärmepreisdeckel österreichweit"
Anlass: "Krone"-Star-Autorin Conny Bischofberger interviewte in ihrer Sonntagsausgabe auf drei Seiten eine Alleinerzieherin. Die 23-jährige Wienerin schildert in dem Gespräch ihre bedrückende Situation mit einem Lohn, der kaum zum Überleben ausreicht. Doskozil griff den Artikel auf, schreibt: "In der heutigen 'Kronen Zeitung' beschreibt eine Alleinerziehende eindrucksvoll, wie schwer es in Österreich sein kann, trotz 40-Stunden-Job über die Runden zu kommen."
Während die Bundesparteileitung diese sozialdemokratischen Kernthemen kaum streift, drängt Doskozil auf seine burgenländischen Kernthemen und fordert: "Es braucht bundesweit Maßnahmen wie den Mindestlohn, die Gratis-Kinderkrippe und den kostenfreien Ganztageskindergarten." In seiner Story fügt er vielsagend an: "österreichweit". Damit geht er einmal mehr in den Infight mit dem Gewerkschaftsbund, der einen Mindestlohn nicht möchte und Lohnverhandlungen für sich beansprucht.
Doch auch an die türkis-grüne Koalition auf Bundesebene adressiert der SP-Grande eine Forderung: "In der aktuellen Teuerungskrise sollten Maßnahmen wie der gestaffelte Wärmepreisdeckel selbstverständlich sein, um auch niedrigen und mittleren Einkommen ein finanziell halbwegs sorgenfreies Leben garantieren zu können."
Dosko: "Natürlich geht es"
Es brauche "die Gesamtschau solcher Maßnahmen", so Doskozil, "damit jungen Müttern wie Frau Ader und ihrer Tochter am Ende des Monats auch noch was über bleibt."
Den Showdown um die SP-Führung hat der Landesfürst auf die Zeit nach der Landtagswahl in Salzburg im April vertagt. In einer Info-Illustrierten traute er sich die Aufgabe am Weekend auch gesundheitlich zu: "Natürlich geht es", gab er zu Protokoll.