Wintersport
Eiskunstlauf-Queen Mikutina bangt um Familie in Ukraine
Die rot-weiß-rote Eiskunstläuferin Olga Mikutina bangt um Freunde und Familie in der Ukraine. "Sie hat Angst", sagt Coach Elena Romanova zu "Heute".
Trauer, Bestürzung, Fassungslosigkeit – Gefühle, die Olga Mikutina gut kennt. Mit erst 18 Jahren. Der Grund: die Ukraine-Krise, die sie bis ins Mark trifft. Die Eiskunstläuferin vertrat Österreich bei Olympia in Peking (Platz 14), ist gebürtige Ukrainerin, hat mit Elena Romanova eine ukrainische Trainerin und mit Rostislav Sinicyn einen russischen Choreografen.
"Die Situation ist sehr schwierig", erklärt Trainerin Romanova "Heute". "Sie ist sehr erschüttert, hat wie wir alle Angst um Freunde und Familie." Ihre Eltern sind zwar in Österreich in Sicherheit, ebenso die Oma, die zufällig kurz vor Ausbruch der Krise auf Besuch nach Vorarlberg kam. Trotzdem bleibt die Sorge um weitere Verwandte und Freunde. Mikutina berichtet: "Mein Großvater und andere Familienmitglieder sitzen in einem Dorf im Bunker, Freunde in U-Bahn-Stationen in Charkiw."
Die junge Athletin, die mit sechs Jahren nach Österreich kam, nahm in Bregenz an einer Solidaritätsdemo teil. "Sie will ein Zeichen setzen", meint die Trainerin. "Wir können nichts tun, außer Hoffnung zu geben."
Und trainieren – wobei der russische Einmarsch in die Ukraine bewusst wenig angesprochen wird. "Es würde uns aufwühlen", meint Romanova. "Wir versuchen, ein bis zwei Stunden so etwas wie Normalität zu haben. Das gelingt uns aber leider nicht immer."
Die ukrainisch-russische Mischung in Mikutinas Betreuerteam sei kein Problem. "Im Sport spielen Nationalitäten keine Rolle. Wir alle wollen Frieden“, beteuert Romanova. Sie spricht sich für Sanktionen gegen russische Sportler aus. "Es ist der einzige Weg, wie man einem Verrückten wie Wladimir Putin entgegentreten kann. Leider hat die Welt zu spät reagiert."