Österreich-News
Österreicher trinken immer weniger Alkohol
Der Konsum von Alkohol und Tabak ist in Österreich im Zurückgehen. Einen Anstieg gab es zuletzt allerdings bei den Drogen-Toten.
"Insgesamt ist im Bereich Tabak und Alkohol von einer sich verbessernden Situation auszugehen." Martin Busch, Leiter des Kompetenzzentrums Sucht an der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG), kann anlässlich der Präsentation des "Epidemiologiebericht Sucht 2022" also mit einer guten Nachricht einleiten.
"Das tägliche Rauchen ist speziell bei Jugendlichen weiterhin rückläufig und der in Österreich pro Kopf konsumierte Alkohol geht im langfristigen Vergleich ebenfalls zurück." Im Bereich der illegalen Drogen sei die Situation "stabil". Allerdings könnte der deutliche Anstieg drogenbezogener Todesfälle im Jahr 2021 ein erstes Anzeichen einer Verschärfung der Drogensituation sein. "Der Anstieg ist aber auch im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie zu sehen, die für die vulnerable Gruppe der Menschen mit Suchterkrankung eine besondere zusätzliche Belastung darstellte", so Busch.
Jeder Fünfte raucht
Etwa 21 Prozent, also jeder Fünfte, gibt an, täglich zu rauchen. Insbesondere bei den Jugendlichen ist derzeit ein deutlicher Konsumrückgang zu verzeichnen. Bei den 15-Jährigen hat sich der Anteil der Raucher seit 2003 mehr als halbiert (von 30 Prozent 2003 auf 12 Prozent 2019). Aber: Tabakrauchen ist laut Schätzungen für 16 Prozent aller Todesfälle verantwortlich.
Alkohol trinken etwa 15 Prozent der Erwachsenen im gesundheitsgefährdenden Ausmaß, wobei Männer in etwa doppelt so oft betroffen sind wie Frauen. Sowohl der Pro-Kopf-Konsum, alkoholassoziierte Erkrankungen und Todesfälle sind in Österreich aber seit Jahren rückläufig – auch bei Jugendlichen.
Im Jahr 2021 wurden in der Bevölkerung ab 15 Jahren pro Kopf 25 Gramm Alkohol pro Tag konsumiert. Diese Menge entspricht etwas mehr als einem großen Bier oder einem Viertelliter Wein.
Mehr Drogentote
Bei den risikoreichen Drogen wird Österreich vom Opioidkonsum, also etwa Heroin, dominiert. "Die Daten aus dem Drogenmonitoring zeigen bei den unter 25-Jährigen weiterhin eine stagnierende Zahl an Einsteiger:innen und es fehlen derzeit auch Anzeichen einer signifikanten Verlagerung hin zu anderen Substanzen. Darüber hinaus sehen wir eine kontinuierliche Alterung der Personengruppe mit risikoreichem Opioidkonsum aufgrund der verbesserten therapeutischen Versorgung." so Suchtexperte Busch.
Im Jahr 2021 waren insgesamt 235 drogenbezogene Todesfälle, also tödliche Überdosierungen zu verzeichnen, das bedeutet einen Anstieg gegenüber den Vorjahren (2020: 191, 2019: 196). Ein möglicher Grund dafür sei die Pandemie, so Busch. "Endgültig werden wir die Ursachen für den Anstieg erst in einigen Jahren beantworten können. Klar ist aber, dass suchtkranke Menschen in vielerlei Hinsicht eine sehr vulnerable Gruppe sind, deren Situation sich in der Pandemie großteils massiv verschlechtert hat. Die zusätzlichen Belastungen und Ängste dürften zu einer Erhöhung der psychiatrischen Komorbidität geführt haben. Das wurde uns von drogenspezifischen Einrichtungen auch bereits mitgeteilt"