Coronavirus
Österreich holt sich in Slowakei Infos über Massentests
Die Slowakei hat in einer ersten Runde mehr als die Hälfte der Bevölkerung getestet. Erste positive Auswirkungen seien sichtbar.
Obwohl die Slowakei während der ersten Welle kaum von Corona betroffen war, ist die derzeitige Lage umso schlimmer. Im Herbst stiegen die Infektionen auch dortzulande sehr schnell. Der Notstand wurde ausgerufen und mittlerweile sogar verlängert.
Im Kampf gegen das Coronavirus entschloss sich die slowakische Regierung dazu, auf Massentests zurückzugreifen, um die Ausbreitung der Pandemie einzudämmen. An den beiden vergangenen Wochenenden hatte Österreichs Nachbarland die Bevölkerung im Alter von zehn bis 65 Jahren dazu augerufen, einen Antigen-Schnelltest durchzuführen. Wer keinen negativen Test vorzeigen kann, darf seitdem nicht einmal zur Arbeit gehen. Auch ein Geschäft kann man ohne Negativ-Test nicht mehr betreten.
Slowakei informiert Österreich über Massentests
Wie die slowakische Nachrichtenagentur TASR berichtet, informierte die Slowakei Österreich am Donnerstag über die dort durchgeführten Massentests. Ranghohe Mitarbeiter des Bundeskanzleramts sowie des österreichischen Verteidigungs- und Gesundheitsministeriums haben sich diesbezüglich von ihren slowakischen Amtskollegen informieren lassen. Besprochen wurden die Vorbereitung, Organisation und der Effekt der Maßnahme, teilte die slowakische Gesundheitsstaatssekretärin Jana Jezikova laut TASR mit.
Die Corona-Massentestungen haben sich sehr gut auf die epidemiologische Situation im Land ausgewirkt, so Jezikova. Die weitreichende Testung der slowakischen Bevölkerung sei eines der Schlüsselinstrumente, um den Anstieg der Neuinfektionen zu verlangsamen. Die Massentests hätten laut Jezikova dazu geführt, dass sich nach den Testungen Zigtausende Menschen in häusliche Isolation begeben hätten, die sonst andere anstecken hätten können, was in diesem Fall ausschlaggebend sei.
Großteil der Bevölkerung getestet
An der ersten Runde nahmen etwa 3,6 Millionen der 5,5 Millionen Einwohner der Slowakei teil. Wer kein negatives Testergebnis vorweisen konnte, war von einer strikten Ausgangssperre betroffen und durfte nicht einmal in die Arbeit gehen. Die Tests wurden durchgeführt von medizinischem Personal und Armeeangehörigen, sowie rund 30 österreichischen Bundesheer-Sanitätern.