Coronavirus
Erstmals mehr Corona-Tote in Österreich als in Schweden
Schweden ist anders - zumindest was das Pandemie-Management angeht. Neueste Zahlen dürften die Diskussionen, um Maßnahmen wieder entfachen.
Lange galt der schwedische Weg in der Pandemie-Bekämpfung als äußerst umstritten und auch heute noch sind Expertinnen und Experten skeptische über die Vorgehensweise des skandinavischen Landes. Neueste Zahlen zeigen nun, dass Österreich stärker von der Pandemie betroffen ist als Schweden.
Fast keine Einschränkungen in Schweden
Während in Österreich und in vielen anderen europäischen Ländern ein Lockdown in Kraft trat, blieb Schweden geöffnet. Die Maske enttarnte Touristinnen und Touristen in Schweden zudem immer als solche. Das Land ohne massive Einschränkungen war stets unter massiver internationaler Beobachtung.
In der ersten Welle schien der schwedische Weg zum Scheitern verurteilt zu sein. Am 1. Juli 2020 zählte Schweden 528 Corona-Tote pro einer Million Einwohner, Österreich im gleichen Zeitraum hingegen 78. In der Folge verliefen die Kurven der neuen Todesfälle nahezu parallel.
Paralleler Verlauf bis zur vierten Welle
Zum Umschwung kam es nun in der vierten Welle. Während Schwedens Kurve merkbar flach blieb, verzeichnete Österreich in den vergangenen Wochen einen massiven Anstieg an Corona-Toten. Schweden hingegen weist in dieser Phase weniger Tote und eine bessere Impfquote (71 Prozent) auf.
Die vierte Welle hat Österreich an Schweden vorbeiziehen lassen. Erstmals seit Beginn der Pandemie sind demnach in der Alpenrepublik mehr Todesfälle in der Relation zu den Einwohnern zu beklagen als in Schweden. Absolut gesehen, ist das jedoch freilich anders. Mit Stand 23. Dezember 2021 hatte Schweden 15.265 Todesfällen, Österreich hingegen 13.595 Tote zu beklagen.
Der Vergleich der beiden Länder ist dennoch schwierig, immerhin ist Österreich viermal so dicht besiedelt wie Schweden. Derzeit rüsten sich beide Länder vor der Omikron-Mutation. Während Österreich die niedrigste Omikron-Inzidenz in Westeuropa vorweist, ist Schweden in der gesamten EU Spitzenreiter mit den wenigsten Omikron-Infektionen.
Gecko tagt, Schweden verschärft
Maßnahmen setzen dennoch beide Länder. Wie bereits von der "Heute" berichtet, tagt am Montag der Krisenstab "GECKO" und berät weitere Maßnahmen. Schweden hat zudem bereits angekündigt, ab Dienstag von allen neu-Einreisenden ab zwölf Jahren einen negativen Corona-Test zu verlangen. Derzeit wird davon ausgegangen, dass die Omikron-Welle Mitte Jänner ihren Höhepunkt erreicht.