Klimaschutz

Österreich beim Klimaschutz abgeschlagen im Mittelfeld

Dänemark hat beim Klimaschutz-Index CCPI erneut die beste Bewertung erhalten, knapp vor Schweden. Österreich verbesserte sich leicht auf Rang 32.

Lydia Matzka-Saboi
Jährlich werden in Österreich rund 77 Millionen Tonnen klimaschädliche Treibhausgase ausgestoßen. Dieses hohe Niveau hat sich seit rund 30 Jahren kaum verändert.
Jährlich werden in Österreich rund 77 Millionen Tonnen klimaschädliche Treibhausgase ausgestoßen. Dieses hohe Niveau hat sich seit rund 30 Jahren kaum verändert.
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Jedes Jahr wird der Klimaschutz-Index (Climate Change Performance Index, kurz CCPI), eine Art Ranking wie die einzelnen Staaten im Klimaschutz performen, veröffentlicht. Vorjahressieger Dänemark hat auch heuer beim CCPI die beste Bewertung erhalten, wieder knapp vor Schweden - neu hingegen ist Chile mit der drittbesten Wertung.

Die ersten drei Plätze bleiben traditionell unbesetzt: Kein Staat ist beim Klimaschutz vorbildlich genug, so das alljährliche Fazit von "Germanwatch" und "NewClimate Institute" zu den 60 Großemittenten. Österreich, das 2021 auf Rang 36 zu den "Low Performern" abgerutscht war, verbesserte sich leicht auf Rang 32.

Österreich verbesserte sich leicht auf Rang 32

Österreich liegt mit Rang 32 auch im EU-Vergleich im unteren Mittelfeld, aber konnte sich damit noch knapp in die Kategorie "mäßig" retten, Nachbarland Deutschland ist mit Rang 16 doppelt so gut bewertet und landete trotz Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr wieder bei den "Guten".

Die Platzierung Österreichs ergibt sich aus einer niedrigen Bewertung in den Kategorien Treibhausgasemissionen und Energienutzung, aber einer hohen Bewertung für die Leistungen im Bereich der erneuerbaren Energien zusammen mit einer mittleren Bewertung in der Klimapolitik.

Umweltschützer sehen "klaren Arbeitsauftrag für Regierung"

"Wer statt Mittelfeld zu den Vorreitern gehören will, muss auch liefern. Die österreichische Regierung hat es in der Hand, die Verkehrs- und Energiewende voranzutreiben, damit auch die kommenden Generationen einen lebenswerten Planeten vorfinden. Die Position im Mittelfeld ist ein klarer Arbeitsauftrag an die Regierung", sagt Jasmin Duregger, Klimasprecherin bei Greenpeace Österreich.

Besonders in zwei Bereichen hat Österreich ein schlechtes Zeugnis erhalten: Jährlich werden in Österreich rund 77 Millionen Tonnen klimaschädliche Treibhausgase ausgestoßen. Dieses hohe Niveau hat sich seit rund 30 Jahren kaum verändert.

Zudem schneidet das Land auch in puncto Energieverbrauch schlecht ab. "Erst seit dem Ukraine-Krieg wurde das Thema Energiesparen auf die Regierungsagenda gesetzt", so Duregger. Greenpeace und WWF Österreich sowie das Forum Wissenschaft & Umwelt waren die namentlich genannten Mitwirkenden am aktuellen CCPI-Index.