Österreich

Öl, Fleisch – hier trifft uns Teuerung besonders hart

Die Inflation frisst den Österreichern weiterhin das Geld aus der Tasche. Im April haben die Preise nochmal deutlich zugelegt. 

Nikolaus Pichler
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Nicht nur im Supermarkt bekommen die Österreicher die Inflation zu spüren.
Nicht nur im Supermarkt bekommen die Österreicher die Inflation zu spüren.
Guo Lei Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

Preissteigerungen, wohin das Konsumentenauge reicht: Die Teuerungswelle bereitet den Österreichern aktuell Kopfzerbrechen. Im April ist die Inflationsrate auf +7,2 Prozent angestiegen. Damit sei das höchste Niveau der letzten 40 Jahre erreicht, heißt es vom Handelsverband. "Die Krisenherde in der Ukraine und die pandemiebedingten Kapazitätseinschränkungen in China (insbesondere Shanghai) wirken immer stärker auf die Preisentwicklung in ganz Europa", betont man dort.

Nahrungsmittel haben sich hierzulande im April durchschnittlich um +8,4 Prozent verteuert, deutlich mehr als noch im März (+5,8 Prozent). Wie vom Handelsverband prognostiziert, betrifft die aktuelle, zweite Teuerungswelle insbesondere Fleisch (+10,7 Prozent), Öle (+18,2 Prozent), Gemüse (+10,1 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+8,2 Prozent). Milch, Käse und Eier haben sich um +6,9 Prozent verteuert.

Hier ist Leben am teuersten

Noch weit höher sind die Preise allerdings mit +28,8 Prozent für Haushaltsenergie bzw. mit +17,7 Prozent für Verkehr gestiegen. Auch für den Bereich Wohnung, Wasser und Energie (+9,4 Prozent) mussten die heimischen Verbraucher zuletzt deutlich tiefer ins Geldbörserl greifen. Besorgniserregend stimmt überdies die Teuerung im Großhandel, die im April mit +26 Prozent einen neuen Rekordwert erreicht hat.

"Dieses Segment gilt auch als Frühindikator für weitere Preisentwicklungen bei den Verbraucherpreisen, denn so teuer kauft der Einzelhandel bereits jetzt ein", so der Verband. Die Kostentreiber könnten jedenfalls nicht dauerhaft an die Verbraucher weitergegeben werden.

1,29 Millionen Österreicher sind armutsgefährdet

Mittlerweile gelten 1,29 Millionen Österreicher als armutsgefährdet, ein Drittel der Menschen muss sich beim Einkauf deutlich einschränken. Fast jeder sechste Österreicher muss sich auf den Kauf lebensnotwendiger Güter beschränken. "Daher ist die Bundesregierung gefordert, jetzt dringend Taten zu setzen. Es müssen strukturelle Maßnahmen gesetzt werden, um die Teuerung zu bremsen und die Kaufkraft der Österreicher abzusichern", heißt es beim Handelsverband.

Die Situation in den Supermarktregalen sei dagegen weitgehend unverändert. Es gibt laut Handelsverband zwar bei ausgewählten Lieferanten Lieferverzögerungen, allerdings mehr als genug Ersatzlieferanten. Die Märkte der Händler sind für die Versorgung der Bevölkerung gut gefüllt.

All diese Faktoren stellen Unternehmen vor Herausforderungen. Einerseits müssen sie ihre Waren viel teurer beschaffen, andererseits müssen sich ihre Kunden aber mangels Kaufkraft finanziell einschränken. Gleichzeitig verteuert sich einerseits der Faktor Arbeit bis zur Unleistbarkeit, andererseits können im Handel 48.000 offene Stellen nicht zeitnah besetzt werden.

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