Die Probleme bei der Integration sind enorm – das spricht selbst Franz Wolf, Direktor des Österreichischen Integrationsfonds, offen an. In den letzten Jahren kamen rund 100.000 Menschen aus Syrien. Die große Zahl an Kindern ohne Deutschkenntnisse überfordert die Schulen, während die Frauen kaum arbeiten und nicht alphabetisiert sind, erläutert er im Interview mit der "Kronen Zeitung".
Wolf betont, dass die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen möglichst rasch gelingen muss. "Menschen sollen sich dort niederlassen, wo es Beschäftigungsmöglichkeiten gibt." Im Westen gibt es zahlreiche unbesetzte Jobs in Gastronomie und Hotellerie, stattdessen leben viele in Wien, wo es eine große arabische Community und großzügige Sozialleistungen gibt. "Es lohnt sich finanziell nicht, diese Arbeit anzunehmen", so die alarmierenden Worte des ÖIF-Chefs.
Dafür verantwortlich sei die Höhe der Sozialleistungen. "Insbesondere die aktuelle Handhabung der Mindestsicherung ist eines der größten Integrationshemmnisse." Weil die Differenz zwischen Lohn und Sozialleistungen so gering sei, lohne es sich für viele einfach nicht, arbeiten zu gehen. Trotzdem dürfe man die Debatte nicht nur darauf fokussieren.
"Wer in Österreich leben will, muss die deutsche Sprache auf einem tauglichen Niveau beherrschen, einer Arbeit nachgehen und Respekt gegenüber der österreichischen Kultur und der Rechtsordnung zeigen." Den Menschen selbst dürfe man jedenfalls keine Schuld daran geben, immerhin kommen sie aus sehr schwierigen Lebenssituationen. "Doch wenn eine so große Zahl an Menschen mit niedrigem Bildungsniveau und kulturell anderem Hintergrund zuwandert, ist die Integrationsfähigkeit einer Gesellschaft irgendwann erschöpft."