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Chaos pur – 800 Passagiere 4 Stunden in ÖBB-Zug eingesp

Ein ÖBB-Railjet blieb am Sonntag bei Linz stehen. 800 Fahrgäste harrten stundenlang im Zug aus. Eine "Heute"-Leserin schildert die dramatische Lage.

Robert Cajic

Große Aufregung gab es am Sonntagabend in Linz: Ein Railjet in Vollbesetzung fuhr von Zürich mit Ziel Flughafen Wien und blieb plötzlich südlich  Linz stehen – wir berichteten. Ein technisches Gebrechen löste eine wahrliche Odyssee aus – stundenlang kämpften die ÖBB-Fahrgäste gegen den Temperaturanstieg im Zug sowie fehlendes Wasser und Essen an.

Fahrgäste tappten komplett im Dunkeln

"Heute"-Leserin Melanie* (Name von der Redaktion geändert) fuhr am Sonntag aus Bozen nach Wien. In Innsbruck wurde ihr Zug mit jenem aus Zürich zusammengeführt. Kurz nach Linz bemerkte sie, dass es plötzlich unruhig wurde: "Nach Linz sind wir stehengeblieben und wussten nicht, was los ist", so Leserin Melanie. Einige Zeit lang ging gar nichts mehr, die Hoffnung nach einem kurzen "Boxen-Stopp" wurde von Minute zu Minute jedoch geringer.

Aus den langen Minuten wurden letztlich ganze Stunden: "Insgesamt sind wir vier Stunden im Wagon eingesperrt gewesen, alle Türen waren verschlossen! Die Kinder wurde unruhig – mit Spielen hielten wir die Kids bei Laune", so die Mutter einer fünfjährigen Tochter, die aus der Not eine Tugend machte und ihr UNO-Spielkartenset auspackte.

Wasser und Nahrung ging aus – Passagiere teilten untereinander

Doch nicht nur Ideen zum Zeitvertreib wurden immer weniger, sondern auch das Nötigste: Im Restaurant des Kinderabteils ging das Wasser aus, genauso wie Essen. "Da das Essen aus dem Restaurant schnell weg war, teilten sich die Fahrgäste untereinander, was sie an Nahrungsmitteln im Gepäck hatten."

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    Am Sonntag kam ein Zug nahe Linz zum Stillstand.
    Am Sonntag kam ein Zug nahe Linz zum Stillstand.
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    Besonders brisant war die Lage für diejenigen ÖBB-Kunden, die an einigen Haltestellen zur Kurzstreckenfahrt ansetzten: "Viele stiegen beispielsweise in Salzburg ein und wollte nur ein paar Stationen fahren. Die hatten natürlich kein Essen und Trinken dabei",  beschrieb Melanie die Situation.

    Fahrgäste kollabierten reihenweise

    Zwei Stunden lang soll es in den Wagons keinen Strom und auch keine funktionierende Klima-Anlage gegeben haben. "Wir zogen uns aus, da viele – wie auch wir – schon winterlich eingekleidet waren. Einige kollabierten auch", so die Südtirolerin.

    Gemeinsam mit ÖBB, Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr gelang es dann, die Passagiere über so genannte Rettungsplattformen der Feuerwehr von einem Zug in eine Ersatzgarnitur zu evakuieren. Bei insgesamt drei Fahrgästen war die Hilfe des Rettungsdienstes erforderlich. Ihnen war die Aufregung offenbar zu viel. "Diese wurden gemeinsam von den Einsatzkräften gerettet und ins Krankenhaus gebracht", so die Feuerwehr am Sonntagabend.

    Leserin: "Railjet hatte dauernd Probleme!"

    Für Melanie ist das Zug-Drama am Sonntag nicht das erste Mal. Immer wieder kommt es bei den Railjet-Zügen zu technischen Aussetzern – für die 38-Jährige zu oft: "Seit 2019 reise ich dauernd mit dem Railjet und unzählige Male sind Pannen und technische Probleme vorgekommen."

    Wieso die wartenden Passagieren nicht über den schadhaften Zug aufgeklärt wurden, bleibt der 38-jährigen Südtirolerin ein Rätsel: "Es muss doch irgendwie möglich sein, dass man bei solchen Schäden einen Alternativ-Zug organisieren kann."

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