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ÖBB-Chef warnt vor Zugausfällen auch am Dienstag
ÖBB-Chef Andreas Matthä fehlt jedes Verständnis für den Streik. Es schmerzt ihn sehr, das hart erarbeitete Vertrauen davon rinnen zu sehen.
"I bin voll dafür. Alles wird teurer, aber die Löhne bleiben gleich. Ich hab Verständnis", sagt eine Pendlerin am Wiener Hauptbahnhof, im "Ö1-Morgenjournal" auf den Streik angesprochen. "Verständnis hab ich schon, aber ich steh’ halt jetzt in der Kälte da", sagt eine andere.
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Seit Mitternacht steht der komplette Zugverkehr still, die ÖBB haben vor diesem Szenario schon am Freitag gewarnt. Glücklicherweise ist der Hauptbahnhof deswegen beinahe menschenleer. Nur einige Deutsche versuchten, auf gut Glück zurück in die Heimat zu fahren. Sie sehen die Situation aber gelassen, sind Ausfälle wohl von der Deutschen Bahn gewohnt.
"Mir fehlt jedes Verständnis"
Anders sieht das ÖBB-Chef Andreas Matthä. Ihn schmerzt der Imageschaden weit mehr als der akute durch die Ausfälle. "Wir verspielen uns das Vertrauen und gute Image", das man sich in den letzten Jahren hart erarbeitet habe, wetterte im er im Morgenjournal. "Unsere Aufgabe ist es, das Land am Laufen zu halten."
Das Vorgehen der Gewerkschaft findet er nicht verhältnismäßig. Immerhin wurde ihnen das beste Angebot aller Branchen vogelegt. "Man kann am Schluss nicht mehr geben, als im Börserl drinnen ist." Er selbst sitze in dieser Causa nicht am Verhandlungstisch, doch klar ist: "Mir fehlt jedes Verständnis für diesen Streik."
Fotos – die aktuelle Lage auf den Bahnhöfen
Unregelmäßigkeiten auch am Dienstag
Damit zumindest am Dienstag wieder alles glatt läuft, hat man in weiser Voraussicht bereits am Sonntag dafür gesorgt, dass möglichst alle Züge dort stehen, wo sie Dienstagfrüh wieder losfahren sollten. Er kann aber trotzdem nicht ausschließen, dass es am Dienstag noch zu einigen Unregelmäßigkeiten im Frühverkehr komme. Den finanziellen Schaden durch den Streik bezifferte eine Expertin gegenüber Ö3 auf 20 Millionen Euro. Nicht angesprochen wurde die eigene Gehaltssituation des ÖBB-Bosses. Die Jahresgage im Holding-Vorstand stieg 2019, also schon vor der Teuerung, von 451.600 auf 633.100 Euro (im Schnitt), berichtete der "Standard". Das ist ein Anstieg um 40 Prozent.