Odermatt über Hirscher: "Das ist nicht fair!"

Die Ski-Saison startet am 26. Oktober mit dem Riesenslalom in Sölden. Der Schweizer Marco Odermatt ist dann der große Gejagte. Brisant: Marcel Hirscher gibt sein Weltcup-Comeback – als Holländer.

Die ÖSV-Ikone schnallt nach fünf Jahren Pause mit 35 Jahren wieder die Rennskier an. Am Rettenbachferner wird der siebenfache Weltmeister und achtfache Gesamtweltcupsieger dank einer Wildcard von der FIS mit der Startnummer 31 ins Rennen gehen.

"Das ist nicht fair gegenüber jungen Athleten"

Odermatt, der zuletzt dreimal in Serie die große Kristallkugel holte, äußerte sich bei einer Pressekonferenz von Swiss Ski am Dienstag kritisch zu dieser Wildcard.

"Ich finde es nicht unbedingt eine gute Sache, es wäre auch spannend gewesen, wenn er eine höhere Startnummer gehabt hätte", stellte der Schweizer klar. "Die FIS macht damit die Fahrten mit den Startnummern über 30 etwas kaputt. Ich finde es gut, dass er bei seinem Heimrennen in Sölden mit der 31 starten darf. Aber die ganze Saison mit dieser Nummer finde ich nicht unbedingt fair gegenüber den jungen Athleten. Nicht mal ich habe diese Sicherheit." Nachsatz: "Direkt stören tut mich die Entscheidung jedoch nicht."

Mission Kitzbühel

Das große Saisonziel von Odermatt ist ein Sieg in Österreich. "Die Abfahrt in Kitzbühel ist mein großes Ziel, die fehlt mir noch. Es ist definitiv auf meiner Liste, alle anderen Sachen konnte ich bereits erreichen. Es ist mein größtes Ziel."

Richtig bereit für den Saisonstart fühlt sich der Dominator der letzten Saisonen noch nicht. "Nein, es waren wenige Ski-Tage bisher, erst um die 20. Auch vor einem Jahr habe ich mich nicht bereit gefühlt. Aber den großen Vergleich sehen wir dann in Sölden."

Druck verspürt er nicht. "Ich sehe die Position des Titelverteidigers nicht als zusätzlichen Druck. Ich muss die Medaillen und Kugeln ja nicht abgeben, wenn man sie nicht verteidigt. Wenn jemand schneller ist, dann soll er die Medaille gewinnen."