Ski-Lust weg? Jetzt klärt ÖSV-Star Kriechmayr auf

Österreichs größter Abfahrtsstar versetzte seine Fans in Sorge. Der 32-Jährige sprach offen über Motivationsproblem, darüber, in den letzten zwei Jahren die Lust am Skifahren verloren zu haben.

Müssen sich die Fans Sorgen um einen baldigen Rücktritt machen? Vor dem Weltcup-Saisonstart beruhigte der Oberösterreicher nun in den OÖN: "Es fällt mir nicht schwer, mich zu motivieren."

Wie waren seine Aussagen aus dem Frühjahr also zu verstehen? "Das ist ganz normal, weil ich in den vergangenen Jahren nicht sehr erfolgreich war und meine Ziele nicht erreicht habe. Motiviert war ich immer, sonst hätte ich längst den Hut draufgehaut. Ich bin guter Dinge, dass es wieder passt. Grundsätzlich ist es ein bisschen überheblich von mir zu sagen, dass ich keinen Spaß hatte. Denn es ist meine große Leidenschaft, in die ich alles investiert habe. Es ist ein Riesenprivileg, Sport als Beruf ausüben zu können. Mir ist das bewusst geworden."

Und dennoch denkt der frischgebackene Ehemann von Ex-ÖSV-Abfahrerin Michaela Heider an das Karriereende. Am Dienstag wird der Linzer 33 Jahre alt. Seine Gattin hat nach mehreren schweren Verletzungen bereits einen Schlussstrich gezogen. Kriechmayr: "Ich bin 33, werde auch nicht mehr ewig fahren. Aber solange ich konkurrenzfähig bin, Rennen gewinnen kann und weiterhin so brenne für den Sport, mache ich weiter."

Konkurrenzfähig ist er noch. Kriechmayr siegte im Februar beim Super-G von Kvitfjell. Dennoch übt er Kritik an sich selbst und dem eigenen Speed-Team: "Das Potenzial in unserer Mannschaft ist sehr groß. Es bringt aber nichts, im Training schnell zu sein. Das ist nicht aussagekräftig. Man muss da sein, wenn es zählt. Die Rennfahrer sind immer besondere Charaktere – vor allem die, die gewinnen wollen. Ich bin guter Dinge, dass wir es draufhaben, vorne mitzufahren."