Niederösterreich
Schockbild in St. Pölten am Tag der Obdachlosigkeit
Traurige Bilder aus St. Pölten: Am Sparparkplatz nächtigte ein Obdachloser und das ausgerechnet am "Tag der Obdachlosigkeit".
Beklemmende Bilder aus Sankt Pölten, die jetzt mit Beginn der kalten Jahreszeit und just einen Tag nach dem internationalen "Tag der Obdachlosigkeit" (10.10.) besonders nachdenklich machen: Ein Obdachloser lag am Dienstagmorgen kurz vor Öffnung des Marktes am Parkplatz der Supermarktfiliale in der Daniel-Gran-Straße der nö. Landeshauptstadt.
Schutz fand er dabei lediglich unter dem Dach der Einkaufswagerl. Erst vor wenigen Jahren hatte ein schlafender Bettler-Clan, inklusive Kinderwagen, in einer Hauseinfahrt in der Klostergasse in Sankt Pölten für Aufsehen gesorgt - alles dazu hier.
"Im Zweifelsfall die Rettung rufen"
Die Stadt St. Pölten verweist auf das engmaschige Betreuungssystem und die zahlreichen Einrichtungen für Hilfsbedürftige in der Landeshauptstadt. "Wenn ein Passant sowas sieht, bitte ansprechen und im Zweifelsfall die Rettung verständigen. Die Temperaturen sind vor allem nachts und morgens bereits sehr, sehr niedrig", so ein Sprecher des Magistrates.
In Österreich sind nach einer Erhebung der Statistik Austria knapp 20.000 Menschen von Obdachlosigkeit betroffen (Stand 2020) – die Dunkelziffer wird jedoch laut "Emmaus"-Aussendung weit höher geschätzt, da oft von einer sogenannten „verdeckten“ Obdachlosigkeit gesprochen wird, also von Menschen, die bei Wohnverlust vorübergehend bei Freunden und Bekannten Unterschlupf finden.
"Tag der Obdachlosen"
Anlässlich des internationalen Aktionstages „Tag der Obdachlosen“ waren Mitarbeiter der Emmaus-Grundversorgung in der St. Pöltner Innenstadt vor Ort, um in Form eines Suppenausschanks auf das Thema Obdachlosigkeit aufmerksam zu machen. Bei einer warmen Kürbissuppe konnten Gespräche und Kontakte mit interessierten Passanten geknüpft werden, um auf die unterschiedlichen Unterstützungsangebote hinzuweisen und im Notfall den Weg zu den jeweiligen Einrichtungen der Emmausgemeinschaft zu finden. Die Kürbisse wurden vom Mamauerhof gespendet. Auch Personen, die beabsichtigen, sich ehrenamtlich zu engagieren, konnten durch diese Aktion angesprochen und erreicht werden.
Knapp 400 verschiedene Personen suchen jährlich die niederschwelligen Einrichtungen der Emmausgemeinschaft auf.
„In der Notschlafstelle habe ich einen Platz gefunden, wo ich mich wirklich angenommen fühle, ohne verurteilt zu werden.“, so ein Gast der Notschlafstelle „Auffangnetz“.