Politik
Nur noch Grün-Wähler mit ORF zufrieden
Die Aufregung um den neuen ORF-Chef Roland Weißmann hat dem Sender geschadet. Die Mehrheit der Österreicher glaubt, die Politik habe zu viel Einfluss.
"Die Stimmung den ORF betreffend ist kritisch, wobei dies eher der Politik als dem Sender selbst zuzuschreiben ist. Die Aufregung rund um die Neubestellung des ORF-Generaldirektors hat noch selten dem ORF genützt", resümiert Meinungsforscher Peter Hajek das Ergebnis der "Heute"-Frage der Woche ("Unique Research", 500 Befragte, max. Schwankungsbreite +/–4,4 Prozent). So glauben fast zwei Drittel, dass das Programm schlechter geworden sei und jeder Zweite kritisiert mangelnde Distanz zur Regierung.
Politik dominiert
Überwältigende 94 Prozent der FPÖ-Wähler sehen den ORF im Würgegriff der Politik, ebenso 80 Prozent der SPÖ- und Neos-Wähler und 61 Prozent der ÖVP-Fans. Aber nur 46 Prozent der Grün-Wähler orten Druck von der Politik.
Urteil über Programm
Vor allem FPÖ-Anhänger (89 Prozent) finden das Programm schlecht. Wähler der Neos (72 Prozent), ÖVP (63 Prozent) und SPÖ (62 Prozent) glauben das auch. Aber 54 Prozent der Grün-Wähler gefällt es.
Zu unkritisch
Für Wähler von FPÖ, Neos und SPÖ hat der ORF nicht genug Distanz zur Regierung. Anhänger der Koalitionsparteien ÖVP und Grüne sehen das (naturgemäß) gegenteilig.
Nicht objektiv
Für die meisten FPÖ-Fans (70 Prozent) ist der ORF parteilich. Bei den anderen Gruppen hält die Mehrheit den Staatsfunk für objektiv, am knappsten ist das Votum bei ÖVP-Wählern: 48 Prozent halten ihn für objektiv, 47 Prozent nicht.