Österreich
So wenige Österreicher haben Verständnis für Streiks
Vor einer Woche haben die Eisenbahner 24 Stunden lang für höhere Löhne gestreikt. Das Verständnis der Bevölkerung dafür hält sich aber in Grenzen.
Die Eisenbahner-Gewerkschaft forderte zuletzt eine Erhöhung des Ist-Lohns für alle um 400 Euro, was eine durchschnittliche Steigerung von zwölf Prozent darstellen würde. Die Arbeitgeberseite bot hingegen unterm Strich ein Plus von 8,44 Prozent. Deswegen gab die Gewerkschaft ihren Mitgliedern die Streikfreigabe.
24 Stunden lang fuhren in Österreich keine Züge – Heute berichtete. Obwohl das teilweise erwartete Chaos im Verkehr ausblieb, hält ein großer Teil der Bevölkerung nichts von Bahn-Streiks. Das zeigt eine aktuelle Umfrage mit 800 Befragten von "Unique Research" für Heute.
Zug abgefahren
Nur 37 Prozent halten Streiks bei der Bahn für in Ordnung. Am wenigsten Verständnis haben Neos- und ÖVP-Wähler, am meisten die Anhänger der SPÖ. Deutlich mehr Verständnis gäbe es für einen Streik der Handelangestellten (der im letzten Moment abgewendet wurde). Dort hielten ihn 64 Prozent für gerechtfertigt.
Wenig Freude haben die Österreicher auch mit einem Streik der Brauereien. Hier gaben nur 28 Prozent an, dass sie einen solchen gutheißen würden. Jeder Fünfte hält Streiks in keiner der Branchen für gerechtfertigt (19 Prozent). Bei Personen über 60 Jahren sind es sogar 24 Prozent, bei unter 30-Jährigen dagegen nur 13 Prozent.
Am heutigen Montag gehen in die Verhandlungen bei den Eisenbahnern ab 15 Uhr in eine weitere Runde.