Coronavirus
"Nur" 2.859 Neuinfektionen, aber Spitäler brechend voll
Die Corona-Entwicklung ist trügerisch. Zwar gingen die Neuinfektionen zurück, die Spitäler sind aber brechend voll. Am Dienstag 2.859 Neuinfektionen.
Tagelang gingen die Corona-Infektionen in Österreich zurück, ein Aufatmen gibt es dennoch nicht. Am Montag meldeten die Behörden des Landes 3.251 Neuinfektionen und 56 Tote österreichweit, außerdem 2.451 hospitalisierte Corona-Patienten, davon 573 intensiv. Während also die täglichen Infektionen im Lockdown sanken, steigen die Todeszahlen teils massiv an. Und: Nie ging Österreich bisher mit solch hohen Corona-Patientenzahlen aus einem Lockdown wie diese Woche.
Nach "Heute"-Informationen zählt Österreich am Dienstag in den jüngsten 24 Stunden 2.859 Corona-Neuinfektionen und 64 Todesfälle, 2.386 hospitalisierte und davon 565 intensivhospitalisierte Corona-Patienten. Der Wochen-Vergleich zum Dienstag, 7. Dezember: 4.233 Neuinfektionen, 77 Tote, 3.115 hospitalisierte und davon 670 intensivhospitalisierte Patienten.
Neuinfektionen und Tote in den Bundesländern
Wien 490 Neuinfektionen und 5 Tote
Vorarlberg 263 Neuinfektionen und 0 Tote
Tirol 311 Neuinfektionen und 3 Tote
Steiermark 307 Neuinfektionen und 5 Tote
Salzburg 122 Neuinfektionen und 5 Tote
Oberösterreich 633 Neuinfektionen und 18 Tote
Niederösterreich 465 Neuinfektionen und 18 Tote
Kärnten 210 Neuinfektionen und 7 Tote
Burgenland 58 Neuinfektionen und 3 Tote
Auch am Dienstag gibt es nur eine sehr seichte Entspannung in den Krankenhäusern. 565 Schwerkranke liegen weiter auf den Intensivstationen, um nur acht weniger als am Montag. Ein Minus von 57 Personen weisen die Normalstationen aus, insgesamt werden im Spital damit nun 2.386 Corona-Patienten behandelt. Bisher gab es seit Ausbruch der Pandemie in Österreich 1.235.063 Corona-Fälle, 13.282 Menschen sind verstorben und 1.160.198 genesen.
Pflegerin schildert Corona-Horror
"Die Patienten, die zu uns kommen, atmen nicht mehr, sie hecheln nur noch", erzählt eine Intensivpflegerin aus einem Spital in Oberösterreich die dramatische Situation in den Krankenhäusern. Und weiter: "Bei uns wurden bereits alle Beatmungsgeräte aufgestellt, wir erwarten das Schlimmste". Es werde öfter als vorigen Winter die Option der "Therapiebegrenzung" angewendet. Spricht: Es werden nicht mehr alle Möglichkeiten ausgeschöpft. "Wer es nicht 'derschnauft', der stirbt an kardiopulmonalem Versagen, also Kreislaufstillstand."
Experten rechnen auch mit bald nötigen Maßnahmen gegen die Ausbreitung der neuen Omikron-Variante. Ein Blick ins Ausland gibt wenig Hoffnung. Norwegen befürchtet eine Omikron-Explosion mit einer Ausbreitung, wie sie in der bisherigen Corona-Pandemie noch nie dagewesen war. Schon in kurzer Zeit werde Omikron das Fallgeschehen in Norwegen dominieren, so das nationale Gesundheitsinstitut FHI in einer Risikobewertung. "Jetzt ist es ernst", so Ministerpräsident Jonas Gahr Store. So ernst, dass mit 90.000 und 300.000 Omikron-Neuinfektionen pro Tag in bereits drei Wochen gerechnet wird.