Coronavirus

Nur 13,6 Prozent der Schwangeren sind geimpft

Schwangere zählen zur Corona-Risikogruppe, sind aber gleichzeitig von der Impfpflicht befreit. Das zeigt sich auch an den Zahlen.

Leo Stempfl
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Während fast 90 Prozent der älteren Bevölkerung geimpft sind, sind es bei der Risikogruppe der Schwangeren nur 13,4 Prozent.
Während fast 90 Prozent der älteren Bevölkerung geimpft sind, sind es bei der Risikogruppe der Schwangeren nur 13,4 Prozent.
Lisa Leutner / AP / picturedesk.com

Einer der größten Kritikpunkte der bereits in Kraft getretenen Impfpflicht ist die Ausnahme für schwangere Frauen. Anfangs gab es für sie wegen fehlender Daten keine klare Impf-Empfehlung, viele zögerten deswegen lange. Und das, obwohl zwischenzeitlich klar wurde, dass sie sogar zur expliziten Corona-Risikogruppe zählen.

Barbara Maier, Vorständin der gynäkologischen Abteilung in der Klinik Ottakring, gab in "Wien heute" genauere Einblicke. Insgesamt musste man bisher 250 Frauen wegen einer schweren Corona-Erkrankung behandeln, 15 davon mussten auf die Intensivstation. Alle waren ungeimpft, eine ist nach ihrem Kaiserschnitt verstorben.

Mehr Frühgeburten

"Frauen sind in der Schwangerschaft als Risikogruppe sehr gefährdet", so Maier. Sie haben nicht nur ein höheres Risiko auf schwere Verläufe und Intensivpflichtigkeit, sondern auch für die Kinder wird es oftmals richtig gefährlich. "Bei SARS-CoV-2-Erkrankten haben wir eine drei bis vier Mal so hohe Frühgeburtenrate."

In der Klinik Ottakring wurde deswegen auch der Impfstatus jener Frauen erhoben, die zwischen Mitte September und Jahresende dort entbunden haben. Die Bilanz: 86,4 Prozent der Frauen waren nicht geimpft. Das deckt sich laut "Wien heute" auch mit den Zahlen der Wiener Impfstellen. Dort wurden in den vergangen fünf Monaten nur 6.500 Impftermine von schwangeren und stillenden Frauen verzeichnet.

Ausnahme, aber Empfehlung

Auch in Zukunft dürfte sich das wohl kaum ändern. Im Impfpflichtgesetz sind Schwangere pauschal ausgenommen. Der Grund: "Da eine Schwangerschaft aber vor allem im ersten Drittel eine medizinisch gesehen sehr sensible Phase ist, bestehen Bedenken, dass etwaige Komplikationen in der Schwangerschaft unbegründet der Impfung zugeordnet werden könnten. Im 1. Trimenon ist die Impfung gegen COVID-19 daher aus theoretischen Überlegungen nicht empfohlen."

Barbara Maier sieht das ähnlich. Ab der 14. Schwangerschaftswoche empfiehlt sie die Impfung aber eindeutig. So ist nach der Geburt auch das Baby durch die übertragenen Antikörper eine gewisse Zeit lang ebenfalls geschützt.

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    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com