Tierisch aufgedeckt

Nur 10 Prozent der Fleischprodukte tragen Gütesiegel

Tierschutz Austria hat im Rahmen der "Veganuary Initiative" alarmierende Zustände bei verarbeiteten Fleischprodukten in Discountern festgestellt

Nur 10 Prozent der Fleischprodukte tragen Gütesiegel
Einkaufstest "Billigfleisch" - Tierschutz Austria legt Mängel bei Billigfleisch offen.
©Tierschutz Austria

Tierschutz Austria strebt natürlich in allen Richtungen nach mehr Tierwohl, Tierschutz und auch Nachhaltigkeit. Leider sind die österreichischen Discounter im Rahmen eines Einkaufstests der sogenannten "Veganuary Initiative" mit den verarbeiteten Fleischprodukten in den Regalen sogar bei den Mindeststandards durchgefallen, denn nur zehn Prozent der diversen Waren tragen ein "tierwohlverbessertes Gütesiegel". Autsch!

"Veganuary"
Im Monat Jänner steht alles im Zeichen des Veganismus. Hier können sich "Fleischliebhaber" vielleicht gemeinsam an vegane Produkte wagen, diesen Monat vielleicht sogar völlig vegan gestalten. Gut fürs Tierwohl. Gut für die Gesundheit. Gut fürs Klima.
Hier findet man tolle Rezepte und auch gute Gründe für den fleischlosen Monat!

Traurige Erkenntnis

60 Prozent der Fleischprodukte weisen überhaupt kein Gütesiegel auf. Damit steht fest: Der Großteil des Sortiments erfüllt lediglich die absoluten Mindeststandards.

Drei von fünf Produkten tragen überhaupt kein Gütesiegel und die meisten weisen irreführende Herkunftsangaben auf. In den Regalen finden sich Pseudolabels, die eine österreichische Herkunft suggerieren, tatsächlich jedoch keine tierfreundlichen Standards garantieren und mehrere Discounter bieten ausländisches Fleisch an, was zu Preisdumping und erschwerten Kontrollmöglichkeiten führen kann.

Österreichs Discounter scheinen sich bei verarbeitetem Fleisch auf einen Wettbewerb nach unten einzulassen
Esther Kronthaler
Referentin Tierschutzpolitik

Unschöne Realität

Die Untersuchung verdeutlicht, dass die Bedingungen in der Massentierhaltung nach wie vor katastrophal sind. Vollspaltenböden, überfüllte Ställe und Qualzucht prägen weiterhin die Realität hinter den Fleischprodukten in den Regalen der österreichischen Discounter. Die intensive Fleischproduktion belastet Böden, Wasserressourcen und das Klima erheblich. Gleichzeitig stehen heimische Landwirte durch die Importkonkurrenz massiv unter Druck, was Fortschritte in Richtung höherer Standards erschwert.

Verbraucher haben das Recht zu wissen, was sie kaufen

Verbraucher müssen klar und verständlich informiert werden, unter welchen Bedingungen die Tiere gehalten wurden und Produkte mit den schlechtesten Standards sollten freiwillig aus den Regalen genommen und gar nicht angeboten werden. Auch die Förderung pflanzlicher Alternativen sollten ganzjährig preislich deutlich günstiger sein als tierische Produkte, um einen nachhaltigen Wandel im Konsumverhalten zu fördern.

"Es ist längst an der Zeit, das System der Billigfleisch-Produktion zu hinterfragen. Ein klarer Fokus auf eine pflanzenbasierte Landwirtschaft und Nachhaltigkeit ist der Schlüssel zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft", sagt Esther Kronthaler.

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Auf den Punkt gebracht

  • Tierschutz Austria hat im Rahmen der "Veganuary Initiative" alarmierende Zustände bei verarbeiteten Fleischprodukten in österreichischen Discountern festgestellt, wobei nur zehn Prozent der Produkte ein "tierwohlverbessertes Gütesiegel" tragen.
  • Die Untersuchung zeigt, dass die meisten Fleischprodukte keine Gütesiegel aufweisen und irreführende Herkunftsangaben haben, was auf katastrophale Bedingungen in der Massentierhaltung und die Notwendigkeit eines Wandels hin zu mehr Nachhaltigkeit und pflanzlichen Alternativen hinweist.
tine, red
Akt.