Pleite-Hammer in Österreich
Nun ist alles aus! Kika/Leiner stellt Insolvenzantrag
Die Sanierung von Kika/Leiner ist nicht gelungen. Am Dienstag wurde bekannt, dass das Unternehmen einen Insolvenzantrag stellen muss.
Am Dienstag musste das Management von Kika/Leiner einen Konkursantrag stellen. Das gab das Unternehmen am Nachmittag bekannt. Man habe "alles Menschenmögliche unternommen, um den Fortbestand des Unternehmens zu ermöglichen, aber unter den derzeitigen Rahmenbedingungen war die Sanierung des schwer angeschlagenen Möbelhauses leider nicht möglich", heißt es in einer Aussendung.
Insolvenzverfahren im Vorjahr
Schon im Vorjahr musste sich das Imperium einem Insolvenzverfahren stellen. Dieses habe die Marke Kika/Leiner nachhaltig geschädigt. Die Möbelkette beklagt zudem eine "Kaufzurückhaltung" in den vergangenen zwei Jahren. Zudem hätten die Kostensteigerungen, etwa im Lohnsektor aufgrund vorangegangener Kollektivvertragshandlungen dem Spielraum "extrem eng gehalten. Insgesamt hätten die Umstände eine Rettung des Unternehmens zu einer "nicht bewältigbaren Aufgabe" gemacht.
Wie es mit den Filialen weitergeht, ist zur Stunde völlig unklar. In jüngster Zukunft wird jeden Fall ein Masseverwalter am Zug sein.
Entwicklung kommt nicht überraschend
Im Sommer 2023 kündigten die Neu-Eigentümer der finanziell schwer in Schieflage geratenen Möbelhauskette kikaLeiner einen radikalen Sparkurs an. Rund zwei Dutzend Standorte wurden dicht gemacht, etwa die Hälfte der 3.900 Mitarbeiter gekündigt – "Heute" berichtete ausführlich.
Doch reichte das offenbar nicht, um wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Im nun abgelaufenen Geschäftsjahr, Oktober '23 bis September '24, blieb kikaLeiner noch in der Verlustzone stecken. Das berichten die "Oberösterreichischen Nachrichten" am Mittwoch.
Demnach soll deshalb die Belegschaft im Laufe des Jahres von 1.900 auf 1.400 Mitarbeiter weiter reduziert werden. Die 500 betroffenen Stellen sollen durch Pensionierungen, Nicht-Nachbesetzungen und auch Kündigungen abgebaut werden.
Laut Gläubigenschutzverband Creditfeform (ÖVC) sollen bereits im Vorjahr insgesamt 131 Millionen Euro an Forderungen angemeldet worden sein, fast 50 Millionen Euro davon entfielen auf das Finanzamt – also im Endeffekt auf den Steuerzahler. Rund 500 Gläubiger und 3.300 Mitarbeiter des Unternehmens waren davon betroffen.