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Nokia 3, 5 und 6 im Test: Suche nach alter Stärke

Heute Redaktion
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Nokia war Spitzenreiter des Handy-Zeitalters. Unter Markeninhaber HMD Global soll jetzt das Comeback erfolgen. So schlagen sich die Smartphone-Neulinge.

Schon der niedrige Preis und das pure Android-Betriebssystem auf fast neuestem Stand machen die neuen Nokia-Smartphones vor allem für Einsteiger interessant. Aber auch Kenner profitieren von diesen Features. Nicht nur, dass die Nokia-Smartphones schneller als andere Marken-Handys die neuesten Betriebssystem-Updates ausgeliefert bekommen, gibt es auch keine lästige vorinstallierte "Bloatware".

Klar muss dabei sein: Besonders das Nokia 6 grast bei Features etwas im Highend-Bereich, generell sind die drei Nokia-Smartphones aber im Mittelklasse- und Einsteiger-Segment angesiedelt. Das zeigen sowohl Kamera- als auch Prozessor- und Speicher-Ausstattung. Immerhin: Bei allen drei Geräten lässt sich der Speicher per microSD-Karte erweitern. Das findet man sonst auch nicht überall.

Nokia 3: Der Einsteiger

Für 159 Euro bekommt man zwar nicht das Beste vom Besten, verstecken muss sich die Ausstattung des Nokia 3 aber nicht. Das handliche fünf Zoll Gerät liefert eine HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel) und sitzt in einem Metallrahmen. Die Rückseite ist zwar aus Kunstsstoff, wirkt aber fast so, als wäre sie auch aus Metall. Dass das Displayglas zu den Rändern hin gebogen ist, erweckt zudem den Eindruck, das Nokia 3 sei aus einem Guss.

An der Verarbeitung kann man nicht meckern, nur vielleicht daran, dass es keinen Fingerabdrucksensor bietet. Allerdings bekommt man auch im Inneren weniger als es bei den beiden anderen Nokia-Modellen der Fall ist. Statt einem Snapdragon-Prozessor werkelt im Gerät ein Quad-Core-Prozessor von Mediatek (1,3 GHz), unterstützt von Einsteiger-typischen 2 GB Arbeitsspeicher.

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Auch beim Betriebssystem zeigt sich eine Ausnahme: Hier ist noch Android 7.0 Nougat vorinstalliert, also nicht die allerneueste Version. Das Update auf Android 7.1.1 klapp aber problemlos. Behält man den günstigen Preis im Hinterkopf, sind auch die übrigen Ausstattungsmerkmale in Ordnung. Die 16 GB Speicher sind erweiterbar, der 2.650 mAH Akku reicht bei normaler Nutzung mehr als einen Tag und die beiden 8-MP-Kameras an der Front und der Rückseite liefern gute Schnappschüsse. Foto-Highlights darf man allerdings nicht erwarten.

Nokia 5: Der Allrounder

Eine Stufe nach oben, zwischen Einsteiger- und Mittelklasse angesiedelt, findet sich das mit 5,2 Zoll etwas größere Nokia 5. Der Preis liegt dabei bei 209 Euro. Auch wenn die HD-Auflösung auch hier zu finden ist, zahlt man nicht nur für die Größe des Smartphones mehr. Verbessert zeigt sich die Blickwinkelstabilität und die Darstellung generell. Beim Nokia 3 spiegelt das Display noch bei Sonneneinstrahlung sehr, hier ist es aber annehmbar.

Auch der Chip wächst zu einem Snapdragon 430, allerdings bleibt der Arbeitsspeicher bei 2 GB. Bei der Kamera bekommt man mit Mühe ebenfalls spektakulärere Fotos hin, die 13 Megapixel der Hauptkamera machen sich doch sehr deutlich bemerkbar. Allerdings wollen Aufnahmen auch mit dem hier vorhandenen Dual-Tone-Blitz in dunkleren Umgebungen nicht so recht gelingen. Bei der Frontkamera bleibt die Leistung bei 8 MP.

Wie auch das Nokia 3 ist das Nokia 5 sehr gut verarbeitet. Toll ist, dass das 5er-Modell über einen Fingerabdrucksensor verfügt, der dezent verbaut wurde. Eine kleine Vertiefung am unteren Ende der Vorderseite mitten zwischen den "Zurück"- und "Tab"-Symbolen deutet eine mechanische Taste an, ist in Wahrheit aber der Sensor ohne mechanische Funktion. Das sieht schick aus und ist praktisch. Leider: Auch hier findet man nur 16 GB Speicher vor, aber ebenfalls erweiterbar. Der Akku wuchs auf 3.000 mAh, bietet aber durch die technischen Upgrades ein ähnliches Durchhaltevermögen wie jenes des Nokia 3.

Nokia 6: Der Vorzeigekandidat

Auch hier findet man die Anordnung der Tasten des Nokia 5 auf der Vorderseite mit einem zuverlässig arbeitenden Home-Button inklusive Fingerabdrucksensor. Mit ihm wird das Smartphone übrigens ohne Mühe entsperrt, auch wenn es im Standby-Modus ist. Einfach Finger darauf legen, schon hat man das Nokia entsperrt. Wie bei allen drei Modellen ist am rechten oberen Rand die Lautstärkewippe und der Power-Knopf angeordnet. Sie sind bei allen drei Modellen einfach zu erreichen.

Das Nokia 6 gibt es ab einem Preis von 259 Euro und der Preisunterschied zahlt sich hier in jedem Fall aus. Dafür bekommt man ein 5,5 Zoll großes Display in Full HD (1.920 × 1080 Pixel) mit einer überraschend guten Helligkeitseinstellung, die der schlimmsten Sonneneinstrahlung den Kampf ansagt. Zudem zeigt sich das Gerät im edlen Alumiumbody und mit geraderen Kanten als die beiden anderen Nokia-Modelle. Die 3,5-mm-Kopfhörerbuchse gibt's übrigend bei allen drei getesteten Modellen.

Das Nokia 6 ist auch jenes Modell, mit dem man auch tolle Bilder knipsen kann. Die 16 MP Kamera zeigt sich solider auch bei der Nutzung bei schwierigeren Lichtverhältnissen und enttäuscht im Foto-Test nicht. Zudem klingen die Dolby-Atmos-Duallautsprecher richtig gut und brechen auch bei hohen Lautstärken nicht ein. Im Inneren werkelt ein Snapdragon 430 mit nun 3 GB Arbeitsspeicher, der interne Speicher beträgt erweiterbare 32 GB. Es gibt allerdings auch Modelle mit vier GB RAM und 64 GB Speicher. Die Frontkamera bleibt allerdings bei 8 MP und der Akku bei 3.000 mAh. Vielnutzer kommen damit trotzdem über den Tag.

Fazit

Nokias Comeback kann man als geglückt bezeichnen. Nokia 3, 5 und 6 blasen zwar die Konkurrenz nicht mit innovativen Funktionen weg, zeigen sich aber als überaus solide Geräte im Einsteiger- und Mittelklassesegment. Besonders auffällig sind bei den Geräten die absolut saubere Verarbeitung, das pure Android-Betriebssystem und der niedrige Preis. Besonders mit dem Nokia 6 bekommt man mehr für sein Geld, als es am Smartphone-Markt üblich ist. (rfi)