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Laptop für Flüchtling – Mann wird in Shop beschimpft

David wollte sich über eine Laptop-Finanzierung für eine Ukrainerin beraten lassen. Stattdessen wurde er beschimpft und sollte 100 Euro blechen.

Natalia Anders
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Eine Hartlauer-Filiale in Wien (Symbolfoto)
Eine Hartlauer-Filiale in Wien (Symbolfoto)
Bild: picturedesk.com

Der St. Pöltner David* (Name von der "Heute"-Redaktion geändert) hat mit seiner Familie eine geflüchtete Ukrainerin aufgenommen. Die 34-Jährige möchte seit ihrer Ankunft in Österreich vor eineinhalb Monaten Deutsch lernen, um so schnell wie möglich eine Arbeit zu finden. Damit sie die Sprache lernen kann, will die Ukrainerin einen Online-Deutschkurs besuchen. Doch dafür fehlt ihr der Laptop. "Als sie geflohen ist, musste sie alles zurücklassen", so der hilfsbereite St. Pöltner im Gespräch mit der Redaktion. 

Rassistische Bemerkungen und unfreundliches Service

Um einen Laptop zu erwerben, ging der Niederösterreicher in eine Hartlauer-Filiale in St. Pölten, um sich bezüglich einer Finanzierung beraten zu lassen. "Abgesehen davon, dass der beratende Geschäftsleiter von Anfang an sehr unfreundlich war, hat er dauernd rassistische Bemerkungen von sich gegeben", so David im Gespräch mit der Redaktion.

"Ich handhabe das so, weil es kommt ja eh jeder Türke oder sonst was daher."

Wollte für Beratung unerlaubt 100 Euro

Nachdem das wenig gelungene Gespräch im Geschäft vorbei war, soll der Leiter von David auch noch hundert Euro für die Beratung verlangt haben. "Dass man für eine Beratung so viel zahlen muss, habe ich damals zum ersten Mal gehört. Als ich ihn fragte, wofür ich das Geld zahlen sollte, meinte er: 'Ich handhabe das so weil es kommt ja eh jeder Türke oder sonst was daher und will das machen'", erzählt David schockiert im "Heute"-Interview.  

Keine Antwort nach Beschwerde-Mail

Aufgelöst von dem Umgang wandte sich der Niederösterreicher mit einer Beschwerde-Mail an Hartlauer – eine Antwort will er allerdings nicht bekommen haben. "Heute" fragte deshalb bei der Pressestelle der Handelskette nach.

Hartlauer: "Verhalten tut uns leid"

"Das können wir uns leider auch nicht erklären. Die Art und Weise wie sich unser Mitarbeiter benommen hat, entspricht in keiner Weise unserer Richtlinie", so der Pressesprecher. Dem Unternehmen würde das Verhalten des Hartlauer-Mitarbeiters leid tun. Außerdem soll sich bei David noch jemand aus dem Kundenservice melden, der ihm ein neues Beratungsgespräch inklusive Entschädigung anbieten würde. Gegen den Geschäftsleiter der Filiale soll intern vorgegangen werden. 

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