Es war eine spektakuläre Lichtinstallation, die am Dienstagabend den Himmel über Mattighofen erleuchtete. Ein weithin sichtbares Zeichen, mit dem der erste Schritt zur Rettung des Zweirad-Giganten aus Oberösterreich gefeiert wurde. Und es war der Startschuss für eine Kampagne zu einem neuen Online-Portal, das KTM-Fahrer weltweit vernetzen soll ("Orange Blood").
Wenige Stunden zuvor haben die Gläubiger bei einem mit Hochspannung erwarteten Termin am Landesgericht Ried dem Sanierungsplan zugestimmt. Es war von einer stundenlangen Nervenschlacht die Rede, entsprechend groß war dann die Erleichterung. Auch beim langjährigen KTM-Chef Stefan Pierer, der selbst zu dem Termin erschienen war, mit dunkler Brille auffiel.
Am Mittwoch, 24 Stunden nach der Rettung, erwartete KTM dann schon eine erste Finanzspritze. Der indische Miteigentümer Bajaj soll 50 Millionen Euro überweisen. Mit dem Geld soll das Wiederhochfahren der Produktion finanziert werden, außerdem soll damit die Zeit bis zur Investorenfindung überbrückt werden.
Wer bei KTM an Bord kommt ist weiterhin streng geheim. Bisher wurden beispielsweise BMW genannt, aber auch Stephan Zöchling, Miteigentümer von Auspuffhersteller Remus. Die Citibank führt die Investorensuche, KTM-CEO Goffried Neumeister sprach von "großem Interesse". Und er hat eine gute Nachricht für das Innviertel. Die verbleibenden Investoren hätten auch vor, am Standort festzuhalten.
Mit den ersten 50 Millionen von Bajaj will man sich bis Ende März über Wasser halten, dann sind für April und Mai weitere 100 Millionen Euro nötig. Um die Gläubigerquote von 30 Prozent bis 23. Mai stemmen zu können, sind weitere 600 Millionen Euro nötig.