Österreich
NÖ: 84 Fischotter sollen abgeschossen werden
Fischotter zählen zu den streng geschützten Tierarten, jetzt sollen sie trotzdem legal abgeschossen werden. Der Grund: Der Fischbestand in der Teichwirtschaft in NÖ sei bedroht. Tierschützer vom WWF, Vier Pfoten und vom Naturschutzbund NÖ protestieren.
Für Landesrat Stephan Pernkopf (VP) sind die Fischotter Schuld am Rückgang der Fischbestände in Flüssen und Schäden in der Teichwirtschaft, darum wird ein Abschuss in NÖ angedacht.
Dem widerspricht aber Artenschutzexperte Christian Pichler vom WWF Österreich: "Es gibt keine ausreichenden Unterlagen zur Genehmigung für solche drastischen Eingriffe. Es fehlen seriöse Bestandszahlen, die vorhandenen Schätzungen sind veraltet."
Laut Pichler sind die Ursachen des Fischrückganges vielfältig und nicht nur auf den Fischotter zurückzuführen. Er nennt Kraftwerksbauten, Hochwasserschutzmaßnahmen, klimawandelbedingten Temperaturanstieg, Gewässerverschmutzung und den Anstieg von Fischkrankheiten als hauptsächliche Ursachen.
"Nicht nur aus Arten-, sondern auch aus Tierschutzsicht ist eine Tötung der Fischotter abzulehnen," erlärt Indra Kley von den Vier Pfoten, "Fischotter paaren sich das ganze Jahr, wird ein säugendes Muttertier abgeschossen, verhungern auch die Jungtiere."
Die Arten- und Tierschützer fordern jetzt Stephan Pernkopf auf, die Maßnahme zum Abschuss neu zu überdenken und geben zu bedenken: "Diese Tötung würde gegen EU-Richtlinien verstoßen."