Österreich

Niederösterreich verstärkt Kontrolle der Pflegeheime

Heute Redaktion
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Bild: NLK

Die Kontrolle der Pflegeheime in Niederösterreich soll stark verbessert werden. Experten der NÖ Patienten- und Pflegeanwaltschaft werden ein Frühwarnsystem aufbauen, um Fehlentwicklungen rechtzeitig zu erkennen und frühzeitig helfen zu können. Das neue Modell wird ab April 2017 in Kraft treten.

Sozial-Landesrätin Barbara Schwarz (VP) und Patientenanwalt Gerald Bachinger stellten am Mittwoch in St. Pölten die neuen Pläne vor. Ab April wird bei der NÖ Patienten- und Pflegeanwaltschaft eine neue Anlaufstelle für Beschwerden eingerichtet. Dabei geht es nicht nur um konkrete Mängel, die von Angehörigen aufgezeigt werden sollen, sondern vor allem darum, ein Frühwarnsystem zu installieren, welches Defizite in den Heimen erkennt.

Künftig wird eine Gruppe von vier Pflegeexpertinnen im Bereich der Pflegeanwaltschaft tätig sein. Darüber hinaus kümmert sich die Pflegeaufsicht der Landesregierung weiterhin um die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften. "Mit unseren 48 Landespflegeheimen und den 62 privaten Pflegeheimen können wir kurzfristig jeden Pflegebedarf erfüllen", so VP-Landesrätin Barbara Schwarz.

Mitarbeiterbefragungen und Testanrufe bei Heimen

Ziel des neuen Konzept ist es nun, durch bessere Kontrolle der Einrichtungen die Anliegen der Bewohner und Mitarbeiter noch stärker in den Vordergrund zu stellen. Patientenanwalt Gerald Bachinger will zur Informationsbeschaffung unter anderem Mitarbeiterbefragungen und Testanrufe bei Heimen ("mystery shopping"-Modelle) durchführen. "Wir werden die Atmosphäre sowie den Umgang und die Wertschätzung mit Heimbewohnern und Angehörigen erheben und versuchen, die Lebensqualität für Bewohner zu verbessern."

Zuletzt gingen im Oktober 2016 die Wogen hoch, als der Fall Clementinum an die Öffentlichkeit gelang. In einem privaten Heim in Kirchstetten (Bezirk St. Pölten) sollen Pfleger die Patienten gequält haben. Eine Mitarbeiterin packte im aus: "Wir sind permanent unterbesetzt. Neid und Eifersucht sind an der Tagesordnung."