Politik
"Nie wieder" – Österreich setzt historisches Zeichen
Am Freitag unterzeichnete Karl Nehammer einen historischen Vertrag, der das Band zwischen der jüdischen und österreichischen Gemeinde stärkt.
Der Holocaust als das schlimmste je verübte Menschheitsverbrechen darf nie vergessen werden: Das war der Tenor am Donnerstag im Parlament bei der Veranstaltung "30 Jahre Gedenkdienst", "Heute" berichtete.
1,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt
Am Freitag empfing Karl Nehammer den Vorsitzenden von Yad Vashem, Dani Dayan, zu einem Arbeitsbesuch im Bundeskanzleramt und unterschrieb einen historischen Vertrag. Im Zuge des Treffens wurde ein "Memorandum of Understanding" für eine mehrjährige Zusammenarbeit zwischen der Republik Österreich und Yad Vashem unterzeichnet, für die Österreich Mittel bis zu 1,5 Millionen Euro für den Zeitraum von 2022 bis 2024 zur Verfügung stellen wird.
Israel und Österreich
Im Gespräch betonte der Bundeskanzler die ausgezeichneten Beziehungen zwischen Israel und Österreich und hielt auch fest, wie wichtig die Gedenkstätte Yad Vashem für zahlreiche österreichische Holocaust-Überlebende und ihre Nachkommen ist. Nehammer hob dabei die lange und ausgezeichnete Zusammenarbeit mit Yad Vashem hervor, auf die man in Österreich besonders stolz sei und die man besonders schätze.
"Center for the Research of the Holocaust in Germany and Austria“
Damit sollen unter anderem, ein Programm zur Unterstützung der Archive von Yad Vashem, Seminare und Schulungen für leitende Bundesbedienstete, Verwaltungspersonal und Strafverfolgungsbedienstete, die Erweiterung des "Center for the Research of the Holocaust in Germany and Austria“ sowie der Ausbau von Forschungsprojekten sowohl in Israel am Internationalen Institut für Holocaustforschung von Yad Vashem als auch mit akademischen Partnern in Österreich ermöglicht werden.
Historische Verantwortung
Karl Nehammer erklärte: "Der Besuch des Vorsitzenden der Gedenkstätte Yad Vashem Dani Dayan war für mich als Bundeskanzler der Republik Österreich ein ganz besonderes Treffen. Österreich hat eine historische Verantwortung, wenn es um die Erhaltung einer aktiven Gedenk- und Erinnerungskultur geht. Als Bundesregierung sind wir stets bemüht, dieser Verantwortung nachzukommen. Das zeigen die zahlreichen Initiativen, die wir in den letzten Jahren gesetzt haben, darunter die Entwicklung einer nationalen Strategie gegen Antisemitismus oder der Beschluss des Österreichisch Jüdischen-Kulturerbe Gesetzes. Auch die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Yad Vashem spielt eine wesentliche Rolle in diesem Bestreben. Die gemeinsame Erklärung über den Aufbau einer umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen Österreich und Israel vom Juli und das heutiges Memorandum of Understanding zwischen Österreich und Yad Vashem in Bezug auf eine mehrjährige Kooperation wird die hervorragende Zusammenarbeit noch weiter stärken."
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