Ärztekammer tobt
"Nicht vorbereitet" – neue Frontal-Attacke gegen Rauch
Der Streit zwischen der Ärztekammer und Minister Johannes Rauch (Grüne) geht weiter. Nun schießt sich die Wiener Ärzteschaft auf den Politiker ein.
Die Stimmung zwischen der Ärztekammer und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) ist mit zerrüttet wohl noch freundlich umschrieben. Im Zuge der Gesundheitsreform attackierte die Ärzteschaft den Politiker wiederholt. Zwischenzeitlich drohte man gar mit einer großen Kampagne gegen das Ministerium.
"Auch" auf Grippe-Welle nicht vorbereitet
Auch im neuen Jahr haben sich die Wogen noch nicht geglättet. In einer Presseaussendung wirft die Wiener Ärztekammer dem Gesundheitsministerium nun vor, "auch" auf die Influenze-Welle nicht vorbereitet zu sein. "Wie schon bei den Rekord-Coronazahlen im Dezember hat der Gesundheitsminister trotz mehrfacher Warnungen seine Hausaufgaben nicht gemacht und ist auf die Influenza-Welle nicht ausreichend vorbereitet", greift die Vizepräsidentin der Ärztekammer Wien, Naghme Kameleyan-Schmied, Rauch frontal an.
Die bundesweite Impfkampagne sei ein "Flop" – die kostenlose Impfung sei auf Grund eines Selbstbehalts eine "Mogelpackung" und Impfstoff nicht in ausreichender Menge vorhanden – so die niederschmetternde Diagnose der Wiener Ärzteschaft. "Um die Bevölkerung bestmöglich zu schützen, fordert die Ärztekammer für Wien, neben den notwendigen Verbesserungen bei der Impfsituation, dringend Maßnahmen", heißt in der Aussendung: "Die Influenzawelle ist nun bei uns angekommen. Die Ordinationen sind in der andauernden Erkrankungswelle enorm gefordert und bringen die Ärztinnen und Ärzte stark unter Druck. Es braucht nun ausreichend antivirale Medikamente wie Tamiflu, um die Patientinnen und Patienten mit Influenza behandeln", so Kameleyan-Schmied.
Es dürfe keinesfalls eine zweite Causa Paxlovid geben und die Versorgung mit wichtigen Medikamenten müsse endlich gesichert werden. Auch, dass Influenza-Tests keine Kassenleistung sind, sei ein Umstand, der rasch geändert werden müsse, fordert die Ärztekammer.