Coronavirus
Nicht sinnvoll? Lockdown-Effekt laut Studie überschätzt
Forscher der Uni München haben herausgefunden, dass der Effekt eines Lockdowns deutlich überschätzt wird.
Lockdown, Schulschließungen, Ausgangsbeschränkungen, Notbremse oder "Osterruhe" – in den vergangenen Monaten traten diese Corona-Maßnahmen weltweit in Kraft. Wie eine neue Studie der Universität München zeigt, waren diese aber gar nicht so zielführend.
Schon in den Wintermonaten hat sich in Österreich gezeigt, dass die Corona-Zahlen trotz Lockdown durchwegs stabil blieben. Erst in den letzten Wochen zeichnete sich ein deutlicher Rückgang ab, der neben den wärmeren Temperaturen auch auf den Impffortschritt zurückzuführen ist.
Kein unmittelbarer Zusammenhang
Auch in den USA ist ein ähnlicher Trend zu beobachten. In vielen Bundesstaaten stiegen trotz Aufhebung fast aller Schutzmaßnahmen weder die Infektions- noch Todeszahlen.
Eine statistische Untersuchung der Forscher der LMU München konnte nach über einem Jahr der Pandemie keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen den vielen Maßnahmen und dem Infektionsgeschehen belegen, berichtet das deutsche Magazin "Focus".
Testen als hilfreiche Strategie
"Eine Bewertung des Infektionsgeschehens (…) anhand der Anzahlen berichteter Fälle oder darauf basierender Raten (…) ist aufgrund des variierenden Testverhaltens nur sehr eingeschränkt möglich", lautet die Erkenntnis der Wissenschaftler.
Das Testen sei hingegen eine hilfreiche Strategie: "Wir sehen sowohl am Arbeitsplatz wie schon in den Schulen den deutlichen Effekt der Reihentestungen: Die Testpflicht bzw. das verpflichtende Testangebot führt zunächst zu einem sprunghaften Anstieg der Covid-19 Fällen. Langfristig sinken die Inzidenzzahlen aus Ausbrüchen wieder", so die Experten.