Präsident spricht Sohn frei

"Nicht anders als Trump": Kritik nach Biden-Begnadigung

Kurz vor dem Ende seiner Präsidentschaft hat Joe Biden seinen Sohn Hunter begnadigt, was zu heftiger Kritik führte.

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"Nicht anders als Trump": Kritik nach Biden-Begnadigung
Kurz vor dem Ende seiner Präsidentschaft hat Joe Biden seinen Sohn Hunter begnadigt.
EPA-EFE

Kurz vor dem Ende seiner Präsidentschaft hat Joe Biden seinen Sohn Hunter begnadigt, "Heute" berichtete. Der Schritt erfolgte wenige Wochen vor der Machtübernahme durch Donald Trump. An der Entscheidung kommt von allen Seiten Kritik,

Hunter Biden wurde bereits schuldig gesprochen, im Dezember sollte das Strafmaß folgen. US-Präsident Biden hatte zum Amtsantritt gesagt, dass er sich nicht in die Entscheidungen des Justizministeriums einmischen würde. Die Begnadigung begründete der scheidende Präsident damit, dass sein Sohn von der Justiz "ungerecht" behandelt worden sei. Die Anklagen seien von politischen Gegner im Kongress angezettelt worden, schrieb Biden.

Biden "gar nicht so viel anders als Trump"

Der künftige US-Präsident Donald Trump hat die Begnadigung von Joe Bidens Sohn Hunter als "Irrtum und Missbrauch der Justiz" verurteilt. Gleichzeitig verwies Trump auf seine Anhänger, die nach dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 wegen Straftaten verurteilt worden war und die er nach seinem Amtsantritt möglicherweise selbst begnadigen will. "Schließt die Begnadigung, die Hunter von Joe bekommen hat, auch die J-6-Geiseln ein, die seit Jahren inhaftiert sind?", schrieb Trump am Sonntagabend (Ortszeit) auf seinem Netzwerk Truth Social.

Kritik kam auch von internationalen Medien: "Menschlich nachvollziehbar, angesichts der Racheschwüre des nächsten Präsidenten Donald Trump eine höchst problematische politische Entscheidung", schrieb die Berliner Zeitung "Tagesspiegel". Man könne Biden nun vorwerfen, vor der Wahl gelogen zu haben: Mit seinen öffentlich geäußerten Zweifeln am System der Gewaltenteilung klinge Biden "gar nicht so viel anders als Trump". Der Republikaner behauptet seit langem, er sei Opfer einer politisch motivierten Hexenjagd.

CNN-Journalist Stephen Collins bezeichnete die Entscheidung der Journalist als "unrühmliches Ende der Präsidentschaft".

Nur das Strafmaß fehlte noch

Der 54 Jahre alte Präsidentensohn hatte sich nach einem Schuldspruch wegen Verstößen gegen das Waffenrecht auch in einem zweiten Verfahren wegen verschiedener Steuervergehen schuldig bekannt. Das Strafmaß in beiden Fällen sollte im Dezember verkündet werden.

Biden hatte mehrfach gesagt, dass er seinen Sohn nicht begnadigen werde. Seine Amtszeit endet mit der Machtübergabe an den designierten Präsidenten Donald Trump am 20. Januar.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Kurz vor dem Ende seiner Präsidentschaft hat Joe Biden seinen Sohn Hunter begnadigt, was zu heftiger Kritik führte.
    • Biden begründete die Begnadigung mit einer ungerechten Behandlung durch die Justiz, während der künftige Präsident Donald Trump und internationale Medien die Entscheidung als problematisch und politisch motiviert verurteilten.
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