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"Nezpresso" - Russische Firmen kopieren riesige Marken

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Ob "McDonald's", "Nivea" oder "Nespresso": Russland kopiert alle großen Marken.
Ob "McDonald's", "Nivea" oder "Nespresso": Russland kopiert alle großen Marken.
KIRILL KUDRYAVTSEV / AFP / picturedesk.com

Seit dem Start des Ukraine-Kriegs haben sich viele westliche Firmen aus Russland zurückgezogen. So etwa die Coca-Cola Company (produziert auch Sprite und Fanta) und Pepsico (stellt auch Mountain Dew und 7 Up her). Die russische Wirtschaft hat reagiert und viele bekannte Marken aus dem Westen kopiert. Dabei fällt auf, dass sich der Markenauftritt stark an die Originale anlehnt und oft fast 1:1 gleich ist.

"Russland reagiert so auf die westlichen Sanktionen und kopiert 1:1 die größten Marken weltweit."

Rückzug der US-Marken aus Russland

Der Rückzug der US-Marken hat dazu geführt, dass Russland nun selbst Getränke produziert, die Coca-Cola und Pepsi ersetzen sollen. Sie tragen Namen wie Komi Cola und Grink Cola. Statt Cola, Fanta und Sprite gibt es zudem die Marken CoolCola, Fancy und Street. Auch sie orientieren sich am Design ihrer US-Vorbilder.

Nivea, BMW, Dior, Mastercard.....

Laut dem "Handelsblatt" hat das russische Patentamt Rospatent seit den Sanktionen des Westens alle Hände voll zu tun: Es hat unter anderem Anträge erhalten für Kopien der Marken Nivea, BMW, Dior und Mastercard.

Auch Ikea hat sich aus Russland zurückgezogen. Eine Firma aus St. Petersburg kopierte danach das Logo des schwedischen Möbelriesen und patentierte es unter dem Namen Idea. Neu in Russland ist auch die Marke NeZpresso – eine Kopie des Kaffeekapselsystems des Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestlé.

Rückzug von Renault: Comeback für Moskwitsch

Auch McDonald’s ist nicht mehr in Russland präsent. Nach dem Rückzug eröffnete der neue russische Besitzer 15 ähnliche Filialen in Moskau und Umgebung. Diese haben zwar einen neuen Namen und ein neues Logo, sind aber an denselben Standorten, nutzen dasselbe Personal und setzen auf fast identische Gerichte.

Renault ist ebenfalls nicht mehr im Land aktiv und verkaufte alle Anteile an Renault Russland an die Stadt Moskau. Bürgermeister Sergej Sobjanin reagierte sofort: Er kündigte die Rückkehr des sowjetischen Kultautos Moskwitsch an und lässt dieses nun in den Ex-Fabriken des französischen Autobauers produzieren.

Bekannte Firmen werden 1:1 kopiert: McDonald's ist keine Ausnahme

Industrieminister Denis Manturow erklärte, dass er auch die beiden russischen Automarken Wolga und Pobeda wiederbeleben wolle. Laut "Spiegel" waren zu Sowjetzeiten vor allem Funktionäre in Wolga-Limousinen unterwegs. Der Markt crashte trotzdem: Im Mai gingen 25.000 Neuwagen über den Ladentisch – 84 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Whatsapp und Starbucks

Dass Firmen Marken mit globaler Bekanntheit kopierten oder zumindest bewusst auf die Ähnlichkeit zu ihnen hinwiesen, gebe es nicht nur in Russland, sagt die Marketingexpertin Sarah Seyr von der Hochschule Luzern. Laut ihr beschreiben sich Unternehmen gerne als "Starbucks für …" oder "ähnlich wie Whatsapp", um im Windschatten von der Bekanntheit dieser Marken zu profitieren.

Da beim Beispiel Russland viele der Kopien nicht über die russische Grenze hinaus bekannt seien, gebe es kaum einen Imageschaden für die Originale aus dem Westen. Gegen die Kopien vorzugehen, sei für Firmen meist nur dann sinnvoll, wenn der russische Markt für sie bedeutsam sei – und das sei aktuell ja nicht der Fall, so Seyr.

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    Bilder der Eröffnung der ersten "Vkusno i tochka"-Restaurants an den ehemaligen McDonald's Standorten Russlands am 12. Juni 2022.
    Bilder der Eröffnung der ersten "Vkusno i tochka"-Restaurants an den ehemaligen McDonald's Standorten Russlands am 12. Juni 2022.
    Sergei Bobylev / Tass / picturedesk.com