Politiker entschuldigt sich

Neuseeland: 200.000 Missbrauchsopfer in 50 Jahren

Laut Bericht einer neuseeländischen Untersuchungskommission gab es 200.000 Missbrauchsopfer – vor allem in religiösen Betreuungs-Einrichtungen.

Newsdesk Heute
Neuseeland: 200.000 Missbrauchsopfer in 50 Jahren
Der neuseeländische Ministerpräsident Christopher Luxon entschuldigte sich bei den 200.000 Opfern, die zwischen 1950 und 1999 in staatlichen und religiösen Betreuungseinrichtungen missbraucht worden sind. (Symbolfoto: Aufnahme vom 4. September 2024 in Südkorea)
REUTERS/Kim Hong-Ji

Nachdem im Juli ein ernüchternder Bericht einer neuseeländischen Untersuchungskommission  veröffentlicht wurde, entschuldigte sich der Ministerpräsident Christopher Luxon (54) nun offiziell bei den Opfern.

"Heute entschuldige ich mich im Namen der Regierung bei allen, die in Pflegeeinrichtungen Missbrauch, Leid und Vernachlässigung erlitten haben", sagte der Politiker bei einer öffentlichen Rede im Parlament.

200.000 Opfer, darunter Kinder und Jugendliche

Die Royal Commission of Inquiry fand Berichten der "Presse" zufolge heraus, dass zwischen den Jahren 1950 und 1999 rund 200.000 Kinder, Jugendliche und schutzbedürftige Erwachsene in staatlichen aber vor allem auch in religiösen Betreuungs-Einrichtungen körperlich oder sexuell missbraucht worden sind.

Eine düstere Erkenntnis, die bedeuten würde, jeder Dritte in einer solchen Einrichtung ist einer Form von Missbrauch zum Opfer gefallen. Es werden unter anderem Elektroschocks, Sterilisation und Vergewaltigungen erwähnt. Vor allem Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen, sowie indigene Maori waren besonders betroffen.

"Dies ist ein bedeutsamer und trauriger Tag in Neuseeland"

Diese öffentliche, kommissionelle Untersuchung streckte sich über sechs Jahre und ist damit die längste und komplexeste in der Geschichte des Landes. "Dies ist ein bedeutsamer und trauriger Tag in Neuseeland", merkte der Ministerpräsident Luxon an.

Es tue ihm leid, dass den Opfern anfangs nicht geglaubt wurde und dass viele Unbeteiligte, Mitarbeiter, Freiwillige und Pflegekräfte, weggeschaut und den Missbrauch nicht gestoppt oder gemeldet haben. Die Kommission forderte unter anderem eine öffentliche Entschuldigung vom Papst, sowie dem Erzbischof von Canterbury.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Bericht der neuseeländischen Untersuchungskommission enthüllte, dass in den letzten 50 Jahren etwa 200.000 Menschen, darunter viele Kinder und Jugendliche, in staatlichen und religiösen Betreuungseinrichtungen missbraucht wurden
    • Ministerpräsident Christopher Luxon entschuldigte sich offiziell bei den Opfern und betonte das Leid und die Vernachlässigung, die diese Menschen erlitten haben
    red
    Akt.