Opfer waren 14 bis 25 Jahre

Neun Tote – Amokläufer zu 20 Jahren Haft verurteilt

Im Mai 2023 hatte Uroš Blažić neun Menschen erschossen. Weil er damals noch nicht 21 Jahre alt war, erhielt Blažić keine lebenslange Haftstrafe.

Dominik Mayer
Neun Tote – Amokläufer zu 20 Jahren Haft verurteilt
Schwer bewaffnete Polizisten sicherten die Dörfer damals ab.
REUTERS/Antonio Bronic

Am Donnerstag wurde der Amokläufer, der in Serbien neun Menschen getötet hatte, von einem Gericht zu 20 Jahren Haft verurteilt. Seine Opfer, die zwischen 14 und 25 Jahre alt waren, hatte Blažić im Mai vergangenen Jahres in den Dörfern Dubona und Malo Orašje erschossen. Zwölf weitere Personen wurden damals verletzt.

Hinterbliebenen-Anwalt übt Kritik

Lebenslange Haftstrafen sind in Serbien nur für Menschen ab 21 Jahren möglich, somit erhielt der junge Mann die für sein Alter mögliche Höchststrafe. Hinterbliebenen-Anwalt Stefan Stefanovic zeigte sich damit zufrieden, dass Blažić die Höchststrafe erhielt. Trotzdem sein die Dauer der Haft nicht lang genug. "Die Familien haben keine volle Gerechtigkeit erfahren", kritisierte er. Stefanovic fordert eine Gesetzesänderung.

Täter bekannte sich schuldig

Am 4. Mai 2023 hatte der Verurteilte aus einem fahrenden Auto heraus mit einer Schnellfeuerwaffe auf Menschen geschossen, die sich im Dorf Dubona rund 60 Kilometer südlich der Hauptstadt Belgrad auf einem Schulhof aufhielten. Danach schoss er auch in den Dörfern Malo Orašje und Sepsin auf Passanten.

Blažić hatte sich bereits Ende August vor Gericht schuldig bekannt und Reue gezeigt. "Ich kann nur sagen, dass ich schuldig bin und bereit, die Folgen zu tragen", sagte der Amokläufer.

Auch Vater verurteilt

Radiša Blažić, der Vater des Täters, wurde wegen illegalen Schusswaffenbesitzes zu ebenfalls 20 Jahren Haft verurteilt. Der Staatsanwaltschaft zufolge habe er die Voraussetzung für die Straftat geliefert, indem er die für das Massaker genutzte Waffe erworben habe. Außerdem seien auch andere Schusswaffen im Haus der Familie gefunden worden.

Prozess in Hochsicherheitsgefängnis

Als Ort für den Prozess gegen Blažić wurde ein Hochsicherheitsgefängnis gewählt, in dem normalerweise Prozesse gegen das organisierte Verbrechen oder Kriegsverbrechen abgehalten werden. Aufgrund von wütenden Protesten von Angehörigen wurde er dorthin verlegt. Das Verfahren selbst dauerte lediglich vier Monate. Für die serbische Justiz ist dies eine Rekordzeit.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Uroš Blažić wurde von einem serbischen Gericht zu 20 Jahren Haft verurteilt, nachdem er im Mai 2023 neun Menschen erschossen und zwölf weitere verletzt hatte.
    • Da Blažić zum Tatzeitpunkt noch nicht 21 Jahre alt war, erhielt er die für sein Alter mögliche Höchststrafe, was von den Hinterbliebenen jedoch als unzureichend kritisiert wurde.
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