Wirtschaft

Neues Ultimatum bei Laudamotion

Eigentlich war das Aus der Laudamotion-Basis in Wien schon fix. Dieses hätte für 300 Angestellte den Jobverlust bedeutet. Doch nun gibt es ein neues Ultimatum an die Gewerkschaft.

Michael Rauhofer-Redl
Teilen
1/6
Gehe zur Galerie
    Am Montag versammelten sich einige Laudamotion-Mitarbeiter in Wien
    Am Montag versammelten sich einige Laudamotion-Mitarbeiter in Wien
    Video3

    Im Streit um einen neuen Kollektivvertrag  bei der Billigfluglinie-Laudamotion gibt es neue Hoffnung für die 300 Angestellten in Wien. Denn das Unternehmen hat der Gewerkschaft Vida ein neues Ultimatum gestellt. Kommt es bis Donnerstagabend zu einer Einigung, kann die Basis in Wien erhalten bleiben. das vermeldet die Plattform Aviation. 

    Wie die APA berichtet habe das Unternehmen diese Deadline in einem Mitarbeiterbrief kommuniziert. In dem Schreiben der Geschäftsführung heißt es, dass die Basis in Wien weiter Bestand habe, sollte der neue Kollektivvertrag noch diese Woche unterzeichnet werden. Dieser sehe ein Brutto-Jahresgehalt von 14.400 Euro für einen Junior-Flugbegleiter vor. Das entspricht einem Monatslohn von 1.200 Euro brutto, bzw. 1.020 Euro netto. 

    Kritik an Gewerkschaft

    Die Gewerkschaft Vida signalisierte in den vergangenen Tagen Gesprächsbereitschaft, betonte aber stets keinem neuen Kollektivvertrag für Flugbegleiter zustimmen zu wollen, bei dem die Einstiegslöhne unterhalb der Mindestsicherung liegen. Laudamotion kündigte daraufhin das Ende der Basis in Wien an, wodurch 300 Beschäftigte ihre Stelle verlieren würden.  

    Die Gewerkschaft veröffentlichte am Montagabend einen Mailwechsel mit der Wirtschaftskammer. Darin bekräftigt sie ihren Standpunkt. Darin heißt es u.a.: "Das Nettogehaltsniveau des garantierten Grundgehalts liegt unter der Mindestsicherung und selbst unter der Einrechnung der variablen Zulage pro Flugstunde liegt dieses immer noch unter der Armutsgrenze. Solche Regelungen sind inakzeptabel und der österreichischen Sozialpartnerschaft unwürdig". Dass die Wirtschaftskammer von der Gewerkschaft verlange diesem Kollektivvertrag zuzustimmen, sei eine "Erpressung, die es bisher in der österreichischen Sozialpartnerschaft nicht gegeben hat".

    Auch trotz der geringen Entlohnung, die der neue und von der Wirtschaftskammer abgesegnete Kollektivvertrag vorsieht, protestierten am Montag einige Laudamotion-Mitarbeiter vor der ÖGB-Zentrale und forderten die Gewerkschaft auf, diesen zu akzeptieren. In einem offenen Brief an die Vida-Chef Roman Hebenstreit argumentieren die Mitarbeiter, dass 95 Prozent des Cockpit-Personals und 70 Prozent des Kabinen-Personals dem Vorschlag des Flugunternehmens zugestimmt hätten. Die Entscheidung, ob die Wien-Basis nun geschlossen wird, ist also bis Donnerstagabend vertagt. 

    1/51
    Gehe zur Galerie
      <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
      22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
      Helmut Graf