Österreich
Neues Ohr für Opfer von Hundebiss
Der Oberösterreicher Erich S., dem vergangenen Dezember im Bezirk Freistadt die Hunde seiner Nachbarin das linke Ohr teilweise abgebissen haben, hat nun ein neues bekommen. Ärzte des Linzer Allgemeinen Krankenhauses (AKh) fertigten in zwei Operationen aus einem Rippenknorpel eine Gehörmuschel.
Am 29. Dezember wollte der Mühlviertler der Mutter der Hundebesitzerin bei der Reparatur eines Autos helfen, als er plötzlich von den drei Schäferhund-Dobermann-Mischlingen attackiert wurde. Die Halterin ging dazwischen. Daraufhin ließen die Vierbeiner zwar von ihm ab, er war aber bereits schwer am Ohr verletzt. "Die haben mir die Fetzen heruntergerissen", schilderte der Mann damals den Hergang.
Dass er heute wieder eine Ohrmuschel hat, verdankt der Mann dem plastischen Chirurgen Georg Huemer vom Linzer AKh. Im Jänner entnahm er seinem Patienten in einem dreistündigen Eingriff ein etwa zehn Zentimeter großes Stück Rippenknorpel, formte daraus eine Muschel und setzte es am Kopf ein, schilderte der Spezialist.
Vergangene Woche kam Erich S. ein zweites Mal unter das Messer. Diesmal wurde die bisher flach anliegende Ersatz-Ohrmuschel aufgerichtet und an der Rückseite mit Haut bedeckt. Nun ist die Rekonstruktion abgeschlossen. Das Gehör blieb sowohl bei dem Unfall als auch durch die Eingriffe weitgehend unbeeinträchtigt.
3.000 Euro Strafe für Hundebesitzerin
Für die Hundehalterin hatte die Angelegenheit ein juristisches Nachspiel im Bezirksgericht Freistadt. Das Verfahren dürfte aber mit einer Diversion enden, Voraussetzung ist, dass sie eine Geldbuße von 1.800 Euro bezahlt. Die Versicherung der Frau leistete dem Bissopfer 3.000 Euro Teilschmerzensgeld.