Österreich
Neues Buch klärt auf: "Jude ist kein Schimpfwort"
In ihrem Buch erklärt Alexia Weiss, dass "Jude" kein Schimpfwort ist. Juden erzählen darin von einem Leben, das oft von Antisemitismus geprägt ist.
Vermeiden Sie das Wort Jude und sagen lieber "jüdische Mitbürger"? "Nicht nötig", erklärt Alexia Weiss (49) in ihrem neuen Buch, mit dem sie den verkrampften Umgang mit dem Judentum auflockern will. Warum fällt es vielen schwer, das Wort Jude oder Jüdin auszusprechen? "Ich glaube, es hat damit zu tun, dass viele Menschen es wegen der schwierigen Vergangenheit richtig machen wollen. Viele glauben immer noch, Jude ist eine Beleidigung. Das ist es natürlich nicht", so Alexia Weiss zu "Heute".
Im eben erschienenen Buch "Jude ist kein Schimpfwort" beschreibt die Journalistin, wie sich Mitglieder der ältesten abrahamitischen Religion in Österreich fühlen – und lässt sieben auch zu Wort kommen. Sie erzählen über ihr Leben voller Ambivalenzen: Zum einen mit übertriebener Sensibilität konfrontiert, zum anderen Antisemitismus ausgesetzt. Weiss: "Die jüdische Gemeinde besteht aus vielen verschiedenen Strömungen. Jeder lebt sein Judentum unterschiedlich und jeder geht auch anders mit Anfeindungen um."
Ewiger Kampf gegen Antisemitismus
Im Buch erzählt etwa ein Rabbiner, verbale Angriffe möglichst zu ignorieren und weiterzugehen, ein anderer Familienvater hingegen bringt seinen Kindern bei, sich bei Attacken verbal und auch körperlich zu wehren. "Es macht einen Unterschied, ob du als Jude erkennbar bist", stellt Weiss, die seit Jahren aus und über die jüdische Gemeinde berichtet, fest.
Wo beginnt Antisemitismus? "Er beginnt dort, wo eine Person, wo ein Jude oder eine Jüdin sich durch etwas, was ein Nichtjude sagt, angegriffen fühlt. Jene, die sagen, wir sind zu zimperlich, nehmen nur eine Abwehrhaltung ein, damit sie sich nicht mit dem Thema auseinandersetzen müssen", so Alexia Weiss.
"Jude ist kein Schimpfwort" ist um 22 Euro online und im Buchhandel erhältlich.