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Neuer Wohntrend: Möbel mieten statt kaufen
Ikea testet gerade. Bei einigen anderen Online-Anbietern ist es bereits möglich: Möbel mieten anstatt sie kaufen.
Jeder kennt das Problem. Lebensumstände verändern sich und lieb gewonnene Möbelstücke werden zu klein (wie etwa ein Einzelbett) oder zu groß (weil man in eine kleinere Wohnung umzieht).
Möbelstücke wiederverwerten
Wenn die Gegenstände noch völlig in Ordnung sind und sich kein Bekannter oder ein Familienmitglied zur Übergabe finden lässt, ist es doch schade, sie einfach wegzuschmeißen.
Wir hören bereits Musik per Streamingdienst, buchen im Urlaub Wohnungen von unbekannten Gastgebern oder benutzen Autos auf Abruf. Ab jetzt können auch Möbel gemietet werden.
Ikea hat bereits in der Schweiz, in den Niederlanden, Schweden und Polen eine Testphase zum Konzept der Möbelvermietung gestartet.
In der Schweiz bietet das schwedische Möbelhaus kleinen Geschäftskunden (ungefähr 20) fertig gebündelte Möbelpakete für Arbeitsplätze und Besprechungsräume – inklusive aller Services wie Lieferung und Montage - zum Mieten an. Die Kunden sparen dadurch hohe Anfangskosten und können das Mietverhältnis nach Ablauf der Mindestlaufzeit von zwölf Monaten kurzfristig beenden.
"Für uns ist aber vor allem der Kreislaufgedanke dieses Modells interessant. Die Produkte werden nach einer Vermietung nicht entsorgt, sondern mehrfach wiederverwertet. So werden langfristig die vermieteten Möbel zu Rohstoffen für Produkte aus rezyklierten Materialien", erklärt Simona Crivelli von IKEA in der Schweiz gegenüber"Heute.at".
In Österreich derzeit nicht angedacht
Der genaue Zeitpunkt für den Leasing-Start an Privatkunden sei aber noch offen. In Österreich ist derzeit noch nichts in Planung, wie Barbara Riedl von IKEA Österreich auf "Heute.at"-Anfrage bestätigte.
Beim Schweizer Online-Möbel-Händler "Beliani" sieht das anders aus. Das Unternehmen, das 2009 gegründet wurde und in 16 Ländern aktiv ist, bietet ab 92 Euro im Monat eine komplette Einrichtung zum Mieten an. Im Preis inkludiert ist dabei die Lieferung in die Wohnung, der Aufbau und Entsorgung der alten Möbelstücke.
Das Abo läuft ein Jahr, danach können Kunden entweder die Möbel gegen neue Designs eintauschen oder die Möbel behalten und um 50 Prozent reduzierte Abonnementskosten bezahlen.
Das Konzept ist nicht neu, andere Online-Anbieter im Möbel-Verleih gibt es bereits, wie etwa das Berliner Start-up "Lyght Living".
"Beim Umzug entfällt das lästige Möbelverschieben"
In Zeiten des Klimawandels liegt Nachhaltigkeit hoch im Kurs. Der Trend, Dinge zu mieten oder zu leasen, statt kaufen, stammt eigentlich aus den USA.
"Auf den Schweizer Straßen ist ja heute ein Großteil der Autos geleast, warum also nicht auch Möbel nutzen statt besitzen? Wenn man eine Wohnung mietet, kann man auch gleich die passende Einrichtung dazu im Abo beziehen und regelmäßig die Einrichtung auffrischen. Beim Umzug entfällt das lästige Möbelverschieben", erklärt der Chef und Co-Gründer von "Beliani" Stephan Widmer.