Evason gefeuert
Neuer Trainer! Rossi muss um Platz in Linie 1 zittern
Minnesota feuert nach sieben Niederlagen in Folge Trainer Dean Evason. Der Österreicher Marco Rossi stand beim Kanadier hoch im Kurs.
Österreichs einziger NHL-Export Marco Rossi muss um seine Top-Rolle bei den Minnesota Wild zittern. Sein Klub reagierte auf die jüngste Negativ-Serie mit sieben Niederlagen in Folge, feuerte in der Nacht auf Dienstag Trainer Dean Evason.
Der 59-jährige Langzeit-Headcoach muss in seiner siebenten Saison mit den Wild gehen. Zuvor hatte der ehemalige Center (858 NHL-Spiele) zwischen 2005 und 2012 bei den Washington Capitals als Assistent fungiert. Jetzt macht Evason Platz für Nachfolger John Hynes.
Manager Bill Guerin engagierte den 48-Jährigen, der zuletzt im Mai bei den Nashville Predators seinen Job verloren hatte. Hynes bekommt nicht viel Vorbereitungszeit, ist schon in der Nacht auf Mittwoch zum ersten Mal mit den Wild gegen die St. Louis Blues im Einsatz.
Wild in Krise
Für die Wild kann ein Impuls von außen in der derzeitigen Form nur gut sein. Das Team, das mit Play-off-Ambitionen in die Saison gestartet war, ist die formschwächste aller 32 Franchises. In der Central Division ist nach 19 von 82 Spielen nur "Rebuilder" Chicago schlechter platziert.
Besonders alarmierend: Die Stars wie Matt Boldy, Kirill Kaprizov und das Goalie-Gespann Filip Gustavsson und Marc-Andre Fleury performen jeweils fernab ihres Leistungsplafonds.
Aus österreichischer Sicht birgt der Trainerwechsel aber auch die Gefahr, dass der 22-jährige Rossi ins zweite Glied zurückrutschen könnte. Rossi war zuletzt einer der wenigen Lichtblicke in einer krisengebeutelten Mannschaft. Evason setzte große Stücke auf den Vorarlberger, spannte den Center in seine Toplinie zwischen seine Stars Kaprizov und Mats Zuccarello. "Er ist derzeit einer unserer Besten", verteilte der inzwischen gefeuerte Coach vergangene Woche noch ein Extralob an den aufstrebenden Youngster.
Klar ist: Die Entscheidung des Trainerwechsels ist nachvollziehbar. Mit 57 erzielten Toren weist Minnesota den fünftschlechtesten Wert der Liga auf, kassierte zeitgleich die fünftmeisten Gegentore (77). Das Powerplay ist mit 16,2 Prozent Erfolgsquote eher zahnlos. Das Penalty-Killing ist mit 66,7 Prozent geradezu desaströs – mit Abstand der schlechteste Wert der NHL.
Rossi-Konkurrent gesperrt
Gut möglich also, dass Hynes als erste Amtshandlung die Linienzusammenstellung durcheinanderwürfelt. Rossi muss sich keine allzu großen Sorgen machen. Seine Leistungen im ersten Saisonviertel waren gut. Die Wild sind auf der Center-Position nicht gerade breit aufgestellt. Seine größten Kontrahenten im Kampf um Eiszeit in den Scoring-Lines: Joel Eriksen Ek, Ryan Hartman. Letzterer fasste für ein gefährliches Foul am vergangenen Wochenende eine Zwei-Spiele-Sperre aus, ist also vorerst aus dem Rennen.